Die frühere Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf schaltet sich in die Rentendebatte ein. Die Präsidentin von Pro Senectute plädiert für ein höheres Rentenalter.
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Alt-Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf ist Präsidentin der Altersorganisation Pro Senectute. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Alt-Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf schaltet sich in die Rentendebatte ein.
  • Die 63-Jährige plädiert unter anderem für eine Erhöhung des Rentenalters.
  • Zudem setzt sich die Präsidentin der Altersorganisation Pro Senectute für die Jungen ein.

Die Altersorganisation Pro Senectute schaltet sich in die Rentendebatte ein. Präsidentin Eveline Widmer-Schlumpf warnt in einem Interview vor dem heutigen System der Altersvorsorge, «das bald nicht mehr finanzierbar sein wird». Ohne Reformen werde es künftig mehr armutsgefährdete Rentnerinnen und Rentner geben, so die Alt-Bundesrätin.

Dies würde dann dazu führen, dass sich immer mehr Rentner Zusatzjobs suchen müssten. «Diese Leute fehlen dann bei der Freiwilligenarbeit.» Denn die Freiwilligenarbeit werde heute zum grössten Teil von Personen zwischen 65 und 74 Jahren geleistet.

Eveline Widmer Schlumpf Steuervorlage
Eveline Widmer-Schlumpf sass von 2008-2015 im Bundesrat. - Keystone

Falle diese wichtige Ressource weg, würden sich neue zusätzliche Probleme auftun. «Zum Beispiel auch bei der Betreuung der Betagten», so Widmer-Schlumpf im Gespräch mit dem «Tages-Anzeiger».

Für sie ist deshalb klar, dass die «Erhöhung des Rentenalters» ins Auge gefasst werden muss. «Das Rentenalter darf keine heilige Kuh mehr sein», so die Ex-Finanzministerin der Schweiz.

Wie weit diese Erhöhung gehen soll, das lässt sie aber noch offen. Wichtig sei, dass mehr Flexibilisierungsmöglichkeiten geschaffen würden. «Ein Bauarbeiter beispielsweise kann nicht gleich lange arbeiten wie eine Anwältin.»

Eveline Widmer-Schlumpf setzt sich für die Jungen ein

Dringende Reformen hält Widmer-Schlumpf auch bei der zweiten Säule für unerlässlich. Den Jungen geschehe Unrecht, in der zweiten Säule würden pro Jahr rund acht Milliarden Franken zur älteren Generation umgelagert. «Obwohl das systemwidrig ist», so die 63-Jährige.

Deshalb müsse – auch wenn es unpopulär sei – auch eine Diskussion über die Senkung des Umwandlungssatzes geführt werden. Denn heutige Rentnerinnen und Rentner würden gemessen an ihren Beiträgen «zu hohe Leistungen aus den Pensionskassen erhalten», so die Pro-Senectute-Präsidentin.

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Eveline Widmer-Schlumpf im Nau-Interview an der Delegiertenversammlung der BDP zum 10-jährigen Jubiläum. - Nau
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