Die Grünen im Europaparlament sehen die liberale EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager weiter im Rennen um die Nachfolge von Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker.
Grüne Ska Keller
Grüne Ska Keller - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ko-Fraktionsvorsitzende Keller: «Höchste Zeit» für Frauen in EU-Spitzenjobs.

Vestager sei aus Sicht der Grünen als «Spitzenkandidatin» bei der Europawahl aufgetreten, sagte die grüne Ko-Fraktionsvorsitzende im Europaparlament, Ska Keller, am Dienstag in Brüssel. Sie unterstützte die Linie der Mehrheit der Fraktionen, wonach nur ein Spitzenkandidat der Parteien bei der Europawahl Junckers Nachfolge antreten könne.

Die Liberalen hatten für die Europawahl anders als die meisten anderen Parteien keinen Spitzenkandidaten aufgestellt. Sie halten das Konzept für nicht sinnvoll, solange es keine länderübergreifenden Listen für die Europawahl gibt, sondern weiter nur nationale Kandidaten gewählt werden können. Es gab bei den Liberalen allerdings ein «Spitzenteam», zu dem auch Vestager zählte.

Keller verwies darauf, dass die dänische EU-Kommissarin auch an einer grossen Debatte mit anderen Spitzenkandidaten teilgenommen hatte. Sie bekräftigte gleichzeitig, es sei «höchste Zeit», dass es bei den EU-Spitzenposten ein ausgewogenes Verhältnis von Männern und Frauen gebe: «Wenn wir die Europäer vertreten wollen, können wir nicht die Hälfte der Bevölkerung ignorieren.»

Am Abend bewerten die EU-Staats- und Regierungschefs bei einem Sondergipfel die Lage nach der Europawahl. Dabei geht es auch um die Juncker-Nachfolge. Die Mehrheit der EU-Parlamentsfraktionen sprach sich dafür aus, einen Spitzenkandidaten zum Kommissionschef zu machen.

Für Keller schliesst das aus, dass Brexit-Chefunterhändler Michel Barnier nächster EU-Kommissionschef werden kann. Den Posten könne «nicht irgendwer» bekommen, sagte sie. «Da gibt es einen Unterschied.»

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