Deutschland will Ferienbeginn wegen Corona-Pandemie vorziehen
In Deutschland soll der Beginn der Winterferien wegen der Corona-Pandemie vorgezogen werden. So soll die Zahl der Kontakte reduziert werden.

Das Wichtigste in Kürze
- Deutschland will den Beginn der Weihnachtsferien wegen Corona vorziehen.
- So soll die Anzahl der Kontakte während der Festzeit reduziert werden.
- Ein Beschlussentwurf sieht zudem weitere Corona-Massnahmen vor.
Der Beginn der Weihnachtsferien soll dieses Jahr wegen der Corona-Pandemie in ganz Deutschland einheitlich vorgezogen werden. Ein Beschlussentwurf, über den Bund und Länder am Dienstagabend berieten und der AFP vorlag, nennt den 16. und den 19. Dezember als mögliche Termine für den einheitlichen Ferienbeginn.
Durch das Vorziehen der Ferien sollten die Kontakte vor den Weihnachtstagen möglichst stark reduziert werden, heisst es in dem Entwurf.

Von Länderseite wurde allerdings dementiert, dass es bereits eine Einigung auf eine Beschlussvorlage gebe. Über ein abgestimmtes Papier werde erst am Mittwoch entschieden, hiess es gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.
Schärfere Massnahmen in Läden
Der zwischen den Staatskanzleien der Länder und Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) verhandelte Entwurf sieht eine Reihe weiterer Corona-Auflagen vor. Diese gehen über die bisherigen Vorstellungen der Länder hinaus: So sollen die Auflagen für den Einzelhandel verschärft werden. In den Läden müsse sichergestellt werden, dass sich nicht mehr als ein Kunde pro 25 Quadratmeter Verkaufsfläche aufhält.

In Regionen mit vielen Corona-Infektionen soll der Schulunterricht auf Wechselunterricht umgestellt werden. Ab der siebten Klasse soll eine Maskenpflicht gelten. Der Unterricht soll zeitlich gestaffelt beginnen.
Treffen künftig nur noch mit fünf Personen
Weiter enthält der von Bund und Ländern diskutierte Entwurf mehrere Regelungen, auf die sich die Ministerpräsidenten am Montagabend geeinigt hatten. Verschärft werden sollen demnach die Kontaktbeschränkungen für private Treffen. Nur noch maximal fünf Personen aus zwei Haushalten sollen sich treffen dürfen. Kinder unter 14 Jahren werden nicht mitgezählt.

Für Weihnachten und Silvester sollen die Kontaktbeschränkungen befristet gelockert werden. Dann sollen sich bis zu zehn Menschen aus mehreren Haushalten treffen können.
Corona-Einschränkungen bis 20. Dezember verlängert
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Regierungschefs der Länder wollen am Mittwoch über die Corona-Massnahmen der kommenden Wochen entscheiden. Weitgehend einig waren sich Bund und Länder am Dienstag, dass die derzeitigen Corona-Einschränkungen bis zum 20. Dezember verlängert werden sollen.

Die Vorlage für das Spitzentreffen wurde diesmal von den Ländern vorbereitet. Bundeskanzlerin Merkel begrüsste die Vorlage im Grundsatz. Sie forderte aber am Nachmittag Nachschärfungen.
Vorheriges Treffen endete im Streit
Merkel sagte nach Teilnehmerangaben in einer Sitzung, es gebe noch «ein paar Punkte, die wir fester fassen können». Einzelheiten nannte sie nicht. «Es liegt noch ein Stück Arbeit vor uns», wurde sie gegenüber AFP zitiert. Der Bund werde in die Beratungen noch «eigene Gedanken» einbringen.
Die Erwartungen an die Spitzenrunde sind besonders hoch. Ein ähnliches Treffen in der Vorwoche hatte ohne konkrete Ergebnisse im Streit geendet.