Das Nidwaldner Museum widmet seine neue Ausstellung einer der ältesten Tätigkeiten der Menschen, um die gerade in Nidwalden viele Legenden ranken: das Jagen und Wildern. Thematisiert wird dabei auch die alltägliche Form des Erbeuten, etwa der Schnäppchenjagd.
Kinder betrachten einen präparierten Wolf im Nidwaldner Museum Salzmagazin in Stans.
Kinder betrachten einen präparierten Wolf im Nidwaldner Museum Salzmagazin in Stans. - sda - KEYSTONE/ALEXANDRA WEY
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ausstellung «Jäger, Tiere und Wilderer - Handwerk und Legenden in Nidwalden» ist im Salzmagazin in Stans bis am 27.

Oktober zu sehen. Jagen und Wildern seien omnipräsent und umstritten, teilte das Museum zur Ausstellungseröffnung vom Freitag mit. Umso wichtiger sei es, aktuelle Fragen aufzugreifen und mit der Vergangenheit zu verknüpfen.

Jagen und Wildern gehören zu den ältesten Tätigkeiten der Menschheit. Gerade in Nidwalden hat das Jagen eine bewegte Geschichte. Viel länger als in der übrigen Schweiz, war hier die Jagd uneingeschränkt. Erst die eidgenössische Jagdgesetzgebung setzte dieser Freiheit 1875 ein Ende.

Wohl deswegen rankten sich in Nidwalden um den Widerstand der Wilderer zahlreiche Legenden, schreibt das Museum. Wilderergeschichten gehörten zum kulturellen Erbe des Kantons. Sie würden aufgeschrieben, in Volkstheatern aufgeführt und von Generation zu Generation mündlich weitererzählt.

Das Jagen ist archaisch sowie schön und schauerlich zugleich. Doch auch im Alltag gebe es Spuren des Jagens, schreibt das Nidwaldner Museum, auch in diesem werde gepirscht, gespäht und erbeutet.

Dieser Präsenz des alltäglichen Jagens geht die Ausstellung im Erdgeschoss nach, wo ein «Jägerstübli» eingerichtet ist. Im ersten Stock, in der «Jägerwelt», wird das Jagen als Handwerk dargestellt. Im Dachgeschoss, im «Jägerhimmel», stehen die Legenden und die Bedeutung des Jagens in der Kunst im Zentrum.

Jagen in der Kunst, im Alltag und in der Natur: In allen drei Tätigkeiten kämen die grossen Themen des Menschsein zusammen, schreibt das Nidwaldner Museum und nennt die Spannungsfelder Mensch und Tier, Natur und Kultur, Politik und Gesellschaft, wirtschaftlicher Gewinn und ökologisches Gleichgewicht. Die Ausstellung wolle diese Spannungen nicht aufheben, sondern sie zur Debatte stellen.

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