Angela Merkel empfing den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu einem Arbeitsbesuch. Dabei betonte die Kanzlerin die Verantwortung der beiden Länder.
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) steht neben Wladimir Putin, Präsident von Russland, vor Schloss Meseberg.
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) steht neben Wladimir Putin, Präsident von Russland, vor Schloss Meseberg. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Angela Merkel empfing den russischen Präsidenten Wladimir Putin auf Schloss Weseberg.
  • Die beiden Staatschefs wollen über die Ukraine, Syrien und Energiepolitik diskutieren.

Angesichts der «vielen auch sehr ernsten Konflikte weltweit» sei die Zusammenarbeit mit Russland unerlässlich, sagte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel zum Beginn der Arbeitstreffens mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin auf Schloss Meseberg (D) heute Samstagabend. «Wir haben Verantwortung, und deshalb sollten wir daran arbeiten, Lösungen zu finden», sagte sie.

Der Kreml-Chef und die Kanzlerin kündigten an, sich über die Lage in der Ukraine und in Syrien sowie über die Energiepolitik austauschen zu wollen; hier geht es vor allem um die umstrittene Pipeline Nord Stream 2, die ab Ende 2019 Gas aus Russland nach Deutschland transportieren soll.

Merkel und Putin äusserten sich vor ihrem Gespräch nur kurz vor Journalisten. Fragen der Medienvertreter waren nicht zugelassen. Nach der Unterredung war keine Unterrichtung der Medien geplant.

Merkel dämpft hohe Erwartungen

Merkel hatte vorab die Erwartungen gedämpft. Sie stelle sich auf «Kontroversen» im Gespräch mit Putin ein und erwarte von der Begegnung «keine speziellen Ergebnisse», sagte sie am Freitag. Ihr gehe es vor allem darum, einen «permanenten Dialog» mit Russland zu führen, um in internationalen Streitfragen voranzukommen.

Die Kanzlerin betonte ausserdem, dass sie mit Putin auch über Menschenrechtsfragen sprechen wolle.

Für Putin ist es der erste bilaterale Besuch in Deutschland seit der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim 2014. Im vergangenen Jahr war er beim G20-Gipfel in Hamburg, Merkel hatte ihn zuletzt im Mai in Sotschi besucht.

Russlands Präsident Wladimir Putin sieht Deutschland als einen «führenden Partner». Der bilaterale Handel sei vergangenes Jahr um 22 Prozent auf 50 Milliarden US-Dollar (43 Milliarden Euro) gewachsen, sagte Putin am Samstag vor seinem Gespräch mit Kanzlerin Angela Merkel auf Schloss Meseberg bei Berlin. Etwa 5000 deutsche Firmen seien in Russland aktiv und hätten 270 000 Arbeitsplätze geschaffen. Putin sprach auch von einem Ausbau der Parlamentskontakte und von mehr zivilgesellschaftlichen Austausch.

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