Die Baujagd soll verboten – die Treibjagd zumindest eingeschränkt werden. So verlangt es die Schweizer Bevölkerung, doch davon will weder Bundesrat noch Parlament etwas wissen.
Ein Jäger hat in Deutschland eine Frau tödlich verletzt.
Ein Jäger hat in Deutschland eine Frau tödlich verletzt. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Schweizer Tierschutz hat eine Umfrage zur Bau- und Treibjagd durchgeführt.
  • Beide Jagd-Arten werden von der Schweizer Bevölkerung abgelehnt.
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Die Baujagd mit Hunden auf Fuchs und Dachs ist höchst umstritten. Oft verbeisst sich der Hund im gejagten Tier. Bis der Jäger die verletzte Beute geortet, ausgegraben und getötet hat, verstreicht schnell eine halbe Stunde. Ein qualvoller Tod. Auch für den Jagdhund kann die Baujagd schlimm enden. Nicht selten bleibt einer in den engen Gängen des Baus stecken.

Kaum Akzeptanz in der Schweiz

In der Schweizer Bevölkerung wird die Baujagd kaum akzeptiert, zeigt eine repräsentative Umfrage unter 1015 Personen, welche der Schweizer Tierschutz durchgeführt hat. 64 Prozent unterstützen ein Verbot, nur 21 Prozent wollen die Baujagd beibehalten. Die Ablehnung ist unter Frauen und den 15- bis 34-Jährigen etwas stärker ausgeprägt. Die Befragung fand im letzten September statt und hätte erst in den kommenden Monaten publiziert werden sollen; das Resultat liegt aber dem «Tagesanzeiger» bereits vor.

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Treibjagd. Hierbei scheucht der sogenannte Treiber das Wild mit dem Ziel auf, es vor die Flinte des Jägers zu treiben. Laut Umfrage wollen 43 Prozent die Treibjagd verbieten, weitere 32 Prozent sie zahlenmässig beschränken.

Bundesrat will von Verbot nichts wissen

Der Bundesrat in den letzten Jahren die Anforderungen für die Baujagd mit Verordnungsanpassungen verschärft: So etwa gilt für die Hunde eine Ausbildungspflicht, der Einsatz von mehr als einem Hund pro Bau ist untersagt. Ein Verbot der Baujagd ist für den Bundesrat aber kein Thema – auch nicht im Zuge der laufenden Revision des Jagdgesetzes.

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