Am Sonntag finden die Parlamentswahlen in der Schweiz statt. Inzwischen zeichnet sich in den Städten eine leicht höhere briefliche Wahlbeteiligung ab.
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Plakate zu den bevorstehenden Parlamentswahlen in Bern. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In den Städten gibt es tendenziell mehr briefliche Wähler.
  • Am Dienstag hatten in Zürich 28,8 Prozent der Stimmberechtigten brieflich abgestimmt.
  • In Basel dagegen scheint der Anteil an Briefwählern rückläufig.

Beim brieflichen Wählen zeichnet sich in den grösseren Städten tendenziell eine leicht höhere Beteiligung ab. Allerdings zeigt eine Umfrage von Keystone-SDA noch kein einheitliches Bild. Rückschlüsse auf die effektive Wahlbeteiligung lassen sich nicht ableiten.

In der Stadt Zürich beispielsweise hatten am Dienstagmittag bereits 28,8 Prozent der rund 241'000 Stimmberechtigten brieflich abgestimmt, wie die Stadtbehörden auf Anfrage bekannt gaben. Vor vier Jahren waren es zum gleichen Zeitpunkt erst 25,5 Prozent gewesen, also mehr als drei Prozentpunkte weniger.

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Nationalrat Roger Köppel auf einem Wahlplakat zu den kommenden eidgenössischen Wahlen in Geroldswil ZH. - Keystone

In Winterthur hatten laut Auskunft der Stadt etwa gleich viele Menschen brieflich gewählt wie vor vier Jahren: Rund 17'000 Wahlcouverts der rund 69'700 Wahlberechtigten seien eingegangen.

Auch in der Stadt Bern lagen die Zahlen höher als bei den Wahlen 2015: Bis Dienstagmittag waren 24'900 Couverts eingegangen, was etwa 28 Prozent der Wahlberechtigten entsprach. Zum selben Zeitpunkt 2015 hatten sich knapp 19'800 Wahlberechtigte brieflich an den Wahlen beteiligt. Das entsprach einer vorläufigen Beteiligung von 23,5 Prozent.

Bahnt sich eine höhere Wahlbeteiligung an?

Ob sich damit eine höhere Wahlbeteiligung als 2015 anbahne, sei offen, sagte Vizestadtschreiberin Monika Binz. Es könne auch sein, dass einfach mehr Leute brieflich abstimmten. Zudem sei dieses Jahr das Wahlmaterial aufgrund geänderter gesetzlicher Vorgaben eine Woche früher verschickt worden. Auch das könne einen Einfluss auf die Zahl der bislang eingegangenen Couverts haben.

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Wahlplakate in Baden – kommen die ersten Resultate aus dem Kanton Aargau? - Keystone

Eine tendenziell höhere Wahlbeteiligung scheint sich auch im Kanton Aargau abzuzeichnen. In der Stadt Zofingen, die bei Abstimmungen als schweizerischer Durchschnitt gilt, rechneten die Behörden im Vergleich zu 2015 mit einer um fünf Prozent höheren Wahlbeteiligung: Bis Montagabend waren 28 Prozent der Wahlcouverts eingegangen.

In der Stadt Luzern hatten bis am Dienstag 24,1 Prozent der Wahlberechtigten brieflich gewählt. Vor vier Jahren waren es zum selben Zeitpunkt 23 Prozent gewesen.

Briefliche Abstimmungen in Basel rückläufig

Es gibt aber auch grössere Städte, in denen der Anteil der brieflich Wählenden tendenziell rückläufig scheint. In der Stadt Basel etwa lag der Anteil rund vier Prozent tiefer als 2015. Bis am Dienstag seien 27'002 Wahlcouverts bei der Staatskanzlei eingegangen, was 29,5 Prozent der Wahlberechtigten entsprach. 2015 sei die Wahlbeteiligung zum gleichen Zeitpunkt noch bei 33,7 Prozent gelegen.

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Wahlplakate in Genf. - Keystone

Ebenfalls ein rückläufiger Trend schien sich in der Stadt Chur abzuzeichnen. Dort lag die briefliche Beteiligung drei Tage vor den Wahlen 2015 bei 35,8 Prozent. Bis am vergangenen Montag hatten dagegen erst 21,3 Prozent der Wahlberechtigten ihr Wahlcouvert abgegeben.

In der Westschweiz zeichnete sich keine einheitliche Tendenz ab, generell lag der Anteil der brieflich Wählenden aber tiefer als in der Deutschschweiz. So hatten in Lausanne beispielsweise am Montag 18 Prozent brieflich abgestimmt gegenüber 16,8 Prozent vor vier Jahren. Bis am Wahltag stieg der Anteil brieflich Wählender allerdings noch auf 41 Prozent.

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