Aus Protest gegen das Regime des ungarischen Präsidenten Viktor Orban hat die SP heute den Nationalratssaal verlassen.
Nationalräte im Bundeshaus.
SP-Fraktionsmitglieder heute Morgen im Bundeshaus vor ihrer Aktion. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Fast geschlossen verliess die SP-Fraktion die heutige Nationalratssitzung.
  • Dies tat sie aus Protest gegen die Präsenz von Ungarns Parlamentspräsident Laszlo Köver.

Heute Mittwoch ist der ungarische Parlamentspräsident Laszlo Köver zu Besuch im Bundeshaus. Dabei wohnte er auch der morgendlichen Nationalratssitzung bei.

Das passt den Sozialdemokraten aber überhaupt nicht. Bereits im Vorfeld hatten sie bei der von SVP-Nationalrat Andreas Glarner geplanten Gruppe Schweiz-Ungarn Nulltoleranz gefordert. Es sei ein No-Go, sich mit «Antisemiten und Rassisten» zu treffen, sagte SP-Nationalrat Fabian Molina zu Nau.

Fabian Molina.
SP-Nationalrat Fabian Molina fordert Nulltoleranz bei Rassismus und Antisemitismus. - Nau

Aus Protest gegen Ungarns Regierung haben die linken Parlamentarier heute Morgen nun ein Zeichen gesetzt. Als die ungarische Delegation von SP-Nationalratspräsidentin Marina Carobbio begrüsst wurde, verliessen fast alle SP-Politiker sowie einige Grüne den Saal.

«Einer Person, die in offizieller Funktion Rassismus und Antisemitismus befeuert, erweisen wir im Schweizer Parlament sicher nicht die Ehre», erklärt Fabian Molina gegenüber Nau die Aktion.

Laszlo Kover aus Ungarn.
Laszlo Kover, Präsident des Ungarischen Parlaments (rechts) steht auf der Tribüne des Nationalratssaals. - Keystone

Bundesrat soll gemäss Fabian Molina Richtlinien prüfen

Molina legt auch ein Postulat zu diesem Thema vor. Dieses will, dass der Bundesrat prüft, auf welchen Richtlinien die Gründung, Betreuung und Arbeit von parlamentarischen Gruppen basiere.

Entsprechend gelte es zu verhindern, «dass parlamentarische Gruppen, welche die Assoziierung mit rassistischen oder antisemitischen Personen, Organisationen oder Inhalten zum Ziel haben, gegründet werden.»

Gespräche zwischen Ungarn und der Schweiz

Zwischen Carobbio und Köver sind während dessen Besuch weitere Gespräche geplant. Hauptthema werden die bilateralen und interparlamentarischen Beziehungen der beiden Länder sein.

Viktor Orban.
Die Parlamentarier protestieren gegen das Regime von Viktor Orban. - dpa-infocom GmbH
Andreas Glarner will Brücken nach Ungarn bauen. CVP-Präsident Gerhard Pfister und SP-Nationalrat Fabian Molina erklären, was sie von der Idee halten. - Nau
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