Sanija Ameti: Nach Shitstorm Zuspruch aus Politik und Showbusiness
Das Wichtigste in Kürze
- Nach ihrem Instagram-Post steht Sanija Ameti im Kreuzfeuer der Kritik.
- Doch es gibt auch Personen aus den eigenen Reihen, die zur GLP-Politikerin halten.
- Auch aus dem Showbusiness kriegt die Co-Präsidentin der Operation Libero Zuspruch.
Es sind turbulente Tage, die Sanija Ameti gerade erlebt. Ihr Instagram-Post vom Wochenende, der sie beim Schiessen auf ein Bild von Jesus und Maria zeigt, hat heftige Konsequenzen.
Ihren Job als Kommunikationsexpertin hat sie bereits verloren. Aus der Parteileitung der GLP Kanton Zürich ist Ameti zurückgetreten. Und: Die GLP Schweiz beantragt ein Ausschlussverfahren, «um weiteren Schaden zu verhindern».
Im Kreuzfeuer der Kritik erhält die 32-Jährige aber auch Zuspruch. Insbesondere die Operation Libero, der Sanija Ameti als Co-Präsidentin vorsteht, stellt sich hinter sie.
Stefan Manser-Egli, der die politische Bewegung gemeinsam mit Ameti leitet, bezeichnet ihre Aktion als «empörend» und «völlig unangebracht». Dennoch sei jetzt aber entscheidend, wie mit dem Fehler umgegangen werde, sagt er gegenüber dem «Tages-Anzeiger».
Ameti habe sich vielfach entschuldigt, so Manser-Egli. «Wir haben diese Entschuldigung angenommen.» Für die Operation Libero sei es auch eine Frage der Fehlerkultur. «Andere Organisationen haben sich für ein anderes Vorgehen entschieden.»
Job weg, Shitstorm: Wie beurteilst du die Reaktionen im «Fall Ameti»?
Benjamin Gautschi, GLP-Vorstand der Stadt Zürich, kritisiert das Vorgehen der GLP Schweiz scharf. Er spricht von «Panik» in der Partei in Bern.
«Man profitiert von Leuten, solange es einem nützt. Und beim ersten Problem lässt man sie fallen wie eine heisse Kartoffel. So geht man als Partei nicht mit den eigenen Leuten um», wird Gautschi von der Zeitung zitiert.
Der Politiker stellt klar: «Wenn Sanija Ameti ausgeschlossen wird, könnt ihr mich auch ausschliessen.»
«Geht mal durchatmen»
Auch aus dem Showbusiness gibt es Stimmen für Sanija Ameti. So meldet sich etwa Satiriker Dominic Deville via X zu Wort. Er fordert: «Raus aus dem digitalen Schiesskeller mit Ameti-Zielscheiben! Geht mal durchatmen.»
Schauspieler und Kabarettist Victor Giacobbo äussert sich ebenfalls auf den sozialen Medien.
In seinem Tweet bekräftigt er, dass Ameti zuerst ins Parlament gewählt werden müsse, bevor man ihren Rücktritt fordern könne. «Also, alle Aufgeregten, kriegt euch wieder ein und richtet den Fokus auf Israel und Palästina. Dort werden nämlich nicht nur Heiligenbilder beschossen, sondern lebende Mütter und Kinder», schreibt Giacobbo.