Mitte-Präsident Gerhard Pfister sieht die Unkultur als Gefahr für ein direktdemokratisches Land wie die Schweiz.
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Gerhard Pfister, Präsident der Partei «Die Mitte». - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Gerhard Pfister sieht die Unkultur als grosse Gefahr für die Schweiz.
  • Der Mitte-Präsident warnt vor Populismus und Widerstand gegen demokratische Spielregeln.

Der Populismus und der Widerstand gegen demokratische Spielregeln hat nach Ansicht von Mitte-Präsident Gerhard Pfister nun auch die Schweiz mit voller Wucht erfasst. Die Schweiz vollziehe damit einen Trend nach, der in anderen Ländern schon weit fortgeschritten sei.

Die Schweiz habe sich zu lange in falscher Sicherheit gewogen, dass alle grossen Krisen einen Umweg um die sie machten, sagte Pfister in einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen. Covid sei die erste grosse Krise, die die Schweiz behandle wie alle andern Staaten.

Coronavirus-Demo in Bern.
Coronavirus Bern Demo
Dutzende Trychler stehen vor dem Bundeshaus.
Coronavirus Demo Bern
Laut einem Nau.ch-Reporter vor Ort stehen rund 20 Kastenwagen der Polizei rund um das Gebiet.
Coronavirus Demo Bern
Auch die «Freie Linke», die unter anderem zur Demo gerufen hatte, ist auf dem Münsterplatz.
aletheia
Auch die Gruppe Aletheia nahm an der Demo teil. Dabei handelt es sich um eine Gruppierung aus dem Gesundheitsbereich.

Kritik an der Regierung sei erlaubt. Es sei aber ein neues Phänomen in der Schweiz, dass es vielen Kritikern nicht mehr darum gehe, die anderen zu überzeugen. Sondern nur noch darum, sich selbst zu vergewissern, dass man recht habe.

In dieser Logik seien all jene, die anders dächten, Feinde. Einige unterstellten dem Bundesrat sogar, dass er bewusst gegen die Interessen des Volkes handle. Für eine direktdemokratisches Land sei eine solche Unkultur gefährlich.

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Gerhard Pfister, Nationalrat und Parteipräsident «Die Mitte». - Keystone

«Wie viel von diesem Gift wird nach der Pandemie bleiben? Müssen wir uns darauf einstellen, dass unsere Debatte auch danach immer aggressiver und gewaltbereiter wird», fragt sich Pfister. Neu sei, dass sich die Konflikte bis ins tiefste Privatleben hineinzögen.

Grosse Vielfalt, viele Minderheiten und Unterschiede machten die Schweiz aus. Doch nur solange diese Unterschiede nicht zu Spaltungen führten. Die Gemeinschaft zusammenzuhalten und nicht zu spalten, sei Aufgabe der Mitte-Partei, sagte der Parteipräsident.

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