Nationalrat fordert Massnahmen gegen Geldautomatensprengungen
Der Nationalrat fordert verstärkte Massnahmen im Kampf gegen Geldautomatensprengungen. Beispielsweise soll der Bundesrat prüfen, ob bei einem Angriff Banknoten mit einer Sicherheitstinte bespritzt werden könnten. Die grosse Kammer hat am Donnerstag ein entsprechendes Postulat von Nationalrat Olivier Feller (FDP/VD) überwiesen – mit 146 zu 36 Stimmen bei neun Enthaltungen.
Die Zahl der Sprengungen von Geldautomaten hat wie in ganz Europa auch in der Schweiz in den vergangenen Jahren zugenommen. Zunehmend würden Angriffe vermehrt mithilfe von Gas und Sprengstoffen durchgeführt, hielt Motionär Feller fest. Das stelle eine ernst zu nehmende Gefahr für die Personen dar, die sich vor Ort aufhielten oder in der Nähe des Tatorts wohnten.
Sicherheitstinte als effektives Mittel?
Es brauche verstärkte Gegenmassnahmen, sagte Feller. Länder wie Irland, Belgien, Frankreich und Schweden rüsteten Geldautomaten mit einer Diebstahlsicherung aus. Indem das System die Banknoten mit einer Sicherheitstinte bespritzt, die nicht wieder entfernt werden kann, werden sie unbrauchbar und verlieren ihren Wert.
«Dieses System erweist sich als wirkungsvoll», sagte Feller. Viele der erwähnten Länder hätten einen schnellen und deutlichen Rückgang der Anzahl von Angriffen beobachtet.
Bundesrat gegen den Vorstoss
Der Bundesrat ist gegen den Vorstoss. Justizminister Beat Jans verwies auf das schweizweite Monitoring des Bundesamts für Polizei (Fedpol) und auf eine Taskforce, die bereits 2021 ihre Arbeit aufnahm.
Bereits mehrmals seien konkrete Massnahmen wie die Markierung von Banknoten evaluiert worden, sagte Jans. «Der Schlüssel für eine erfolgreiche Prävention ist die Kombination der richtigen Massnahmen, angepasst auf den jeweiligen Standort.» Insgesamt seien bereits genügend Arbeiten zur Bekämpfung des Problems im Gang.