Der Bundesrat befürwortet die Ausbaupläne der Armee. Dazu gehört unter anderem die rasche Beschaffung der F-35-Kampfjets.
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Ein F-35-Kampfjet - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Angesichts der Sicherheitslage unterstützt der Bundesrat die Ausbaupläne der Armee.
  • Dazu gehört unter anderem die rasche Beschaffung der F-35-Kampfjets.
  • Zudem sollen die Ausgaben im Jahr 2023 um 300 Millionen erhöht werden.
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Aufgrund der Sicherheitslage sollen die Fähigkeitslücken der Armee nun schneller geschlossen werden. Rasche Beschaffung der F-35-Kampfjets, zusätzliche Mörser und Cyberabwehrsysteme sowie eine generelle, schrittweise Erhöhung der Armeeausgaben: Der Bundesrat ist mit diesen Forderungen aus dem Parlament einverstanden, wie er am Mittwoch bekannt gab.

«Angesichts der Sicherheitslage ist es angezeigt, bestehende Fähigkeitslücken der Armee rascher als bis anhin geplant zu schliessen.» Dies schrieb die Regierung in einer Mitteilung. Sie unterstützt damit Forderungen aus dem Parlament.

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Konkret ermächtigt der Bundesrat das Verteidigungsdepartement, die Armeeausgaben in den kommenden Jahren zu erhöhen. 2023 soll der Plafond um 300 Millionen Franken erhöht werden. Ab 2024 sollen die Armeeausgaben jährlich schrittweise so steigen, dass sie 2030 ein Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) betragen.

Dies entspricht einer Forderung der Staatspolitischen Kommissionen von National- und Ständerat (SIK-N/SIK-S). Der Nationalrat hatte der entsprechenden Motion vor kurzem bereits zugestimmt. Der Ständerat wird darüber noch befinden.

Konkrete Planung noch nicht abgeschlossen

Der Bundesrat will nach eigenen Angaben mit dieser Erhöhung zusätzliche Beschaffungen in den kommenden Jahren ermöglichen. Ausserdem sollen bereits geplante Vorhaben rascher realisiert werden. Die konkrete Planung, welche Rüstungsgüter in welchen Jahren beschafft werden sollen, sei noch nicht abgeschlossen.

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Der Bundesrat will die Schweizer Armee stärker alimentieren. - Keystone

Im Rahmen der Armeebotschaft 2022 unterstützt der Bundesrat zudem verschiedene Anträge der vorberatenden Kommission. In der Vorlage soll verankert werden, dass der Bundesrat die Beschaffungsverträge der 36 neuen F-35-Kampfjets bis Ende März 2023 unterschreibt. Die Botschaft wird der Ständerat in der Sommersession diskutieren.

Ständeratskommission und Bundesrat wollen so verhindern, dass die Gültigkeit der Offerte des US-amerikanischen Anbieters Lockheed Martin ausläuft. Das würde die Kosten erhöhen und das Risiko einer Verzögerung in der Auslieferung erhöhen.

Die Regierung hatte bisher die Absicht, nach der Verabschiedung der Armeebotschaft durch das Parlament mit der Unterzeichnung des Kaufvertrags zuzuwarten. Und zwar bis eine allfällige Abstimmung über die Volksinitiative «gegen den F-35 (Stop F-35)» durch ist. Nun wird der schnelle Vertragsabschluss vom Bundesrat unterstützt.

Rüstungsgüter für Cyber-Bereich

Ebenfalls einverstanden ist der Bundesrat damit, zusätzliche Rüstungsgüter im Wert von 285 Millionen Franken zu beschaffen. Dabei geht es um Material im Cyber-Bereich von 110 Millionen Franken. Auch die Beschaffung der zweiten Tranche 12-cm-Mörser 16 im Umfang von 175 Millionen Franken ist somit bewilligt.

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Die Schweizer Armee soll im Bereich der Cyberabwehr und Digitalisierung aufrüsten. - Keystone

Zudem soll der Verpflichtungskredit «Projektierung, Erprobung und Beschaffungsvorbereitung» um 15 Millionen Franken erhöht werden. Damit kann ein Musterfahrzeug für zukünftige Kommandofahrzeuge beschafft werden. Nach den aktuellen Plänen soll die Armeebotschaft 2022 bereits in der Herbstsession vom Parlament verabschiedet werden.

Teil davon ist auch die Ausserdienststellung der F-5-Tiger-Flugzeuge, welche die SIK-S hinauszögern will. Die Ausmusterung der Flugzeuge sei nicht dringend. Die Mehrheit möchte eine Zukunft der Fliegerstaffel Patrouille Suisse, die auf Tiger-Jets angewiesen ist. Die Patrouille Suisse sei ein Aushängeschild der ganzen Armee.

Der Bundesrat will an der Ausserdienststellung der F-5-Tiger-Flotte jedoch weiterhin festhalten. Damit einher gingen Einsparungen in der Höhe von jährlich rund 44 Millionen Franken.

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