Kommission kritisiert Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen
Jährlich werden hunderte von Menschen Opfer von mangelhaften Medizinprodukten. Die Behörden reagieren unzureichend.

Jährlich werden in der Schweiz mehrere hundert Personen Opfer von Qualitätsmängeln bei Medizinprodukten. Nach Ansicht der Geschäftsprüfungskommission des Ständerats (GPK-S) reichen die Massnahmen der Behörden dagegen nicht aus. Sie hat deshalb dem Bundesrat einen Brief mit ihren Forderungen geschrieben.
Gemäss Krankenversicherungsgesetz wären die Leistungserbringer und die Krankenversicherungsverbände zum Abschluss von Qualitätsverträgen verpflichtet. Doch bisher sei nur ein einziger – und zwar für den Spitalbereich – abgeschlossen worden, teilten die Parlamentsdienste am Freitag mit.
Die Kommission fordert den Bundesrat deshalb auf, die laufenden Verhandlungen in den wichtigsten Gesundheitsbereichen zu begleiten, Hindernisse abzubauen und für eine angemessene Umsetzung zu sorgen.
Forderung nach stärkerer Rolle der EQK
Weiter bemängelt die GPK-S, dass die Rolle der Eidgenössischen Qualitätskommission (EQK) im Schweizer Gesundheitswesen vielen Akteuren unbekannt sei. Diese müsste den Bundesrat bei der Entwicklung der Qualität medizinischer Leistungen unterstützen und kann Gelder für nationale und regionale Programme sprechen.
Ausserdem gebe es keine einheitlichen Qualitätsindikatoren. Die GPK-S verlangt deshalb vom Bundesrat, die Rolle der EQK bei den Akteuren zu klären und die Entwicklung landesweit einheitlicher Qualitätsindikatoren zu fördern.