Greta Thunberg, die Erfinderin der Klimastreiks, befürwortet Atom-Energie als Übergangslösung. Bürgerliche zollen ihr Respekt.
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Demonstranten protestieren im Namen der Bewegung Klimastreik Schweiz. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Greta Thunberg sieht Atomkraft als Lösung gegen den Klimawandel.
  • Das freut SVP- und FDP-Politiker im Bundeshaus.

Hunderttausende Jugendliche gehen weltweit auf die Strasse und fordern eine neue Klimapolitik. Der CO2-Ausstoss soll rasant vermindert werden, so ihre Botschaft.

Sie folgen damit der 16-jährigen Schwedin Greta Thunberg, welche die Klimastreiks im Sommer ins Leben gerufen hat. Diese sorgt nun für Aufsehen. Sie bringt in einem Facebook-Post die Kernenergie als mögliche Übergangslösung ins Spiel.

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Greta Thunberg, Klimaaktivistin aus Schweden. Sie begann den Klimastreik. - dpa

Bürgerliche Umweltpolitiker begrüssen Klimastreik-Gretas Haltung

Die Idee stammt vom Weltklimarat IPCC, welcher die Atom-Energie als Übergangslösung sieht. Schweizer Klimastreikende hatten dem jedoch jüngst eine Abfuhr erteilt. Doch die Idee ist spätestens mit Thunbergs Offensive wieder salonfähig geworden.

Das begrüssen im Bundeshaus die bürgerlichen Umweltpolitiker. FDP-Nationalrat Hans Ulrich Bigler, Präsident des Nuklearforums, staunt nach der Lektüre ihres Beitrags. «Greta ist ein intelligentes Mädchen.»

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Hans-Ulrich Bigler ist gegen die beiden Agrarinitiativen. - zvg

Die Überlegung, dass die Kernkraft «sauber» sei, stamme aber nicht von ihr. «Dahinter stecken intelligente Wissenschafter. Ich befürworte die Energiestrategie, doch Klimapolitik muss global passieren.»

Vielleicht habe es Greta Thunberg nun geschafft, die Debatte zu versachlichen. Bigler: «Ich hoffe, die vielen Klimastreikenden lesen, was sie zu sagen hat.»

Politiker staunen über Greta

Ähnlich sieht es SVP-Umweltpolitiker Christian Imark. Die Welt sei auf die Kernkraft angewiesen. In Bezug auf die wohl bald AKW-freie Schweiz sagt er: «Wir schlachten unsere Rösser, bevor der Traktor erfunden ist.»

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SVP-Nationalrat Christian Imark will nicht Parteipräsident werden. - keystone

Imark: «Ich staune, dass Greta das hervorragend erkannt hat. Mein Respekt vor ihr ist stark gestiegen. Ich hoffe, dass auch ihre Jünger auf Europas Strassen das realisieren.»

Schmunzelnd fügt er an: «Und wer weiss: Vielleicht ist Atom-Greta auch eine Erfindung der Nuklear-Lobby.»

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