Keine Dispensationen vom Sexualkundeunterricht im Kanton Freiburg
Im Kanton Freiburg können Eltern ihre Kinder nun nicht mehr vom Sexualkundeunterricht dispensieren lassen, nachdem der Grosse Rat einem Vorstoss zugestimmt hat.

Eltern können ihre Kinder im Kanton Freiburg künftig nicht mehr vom Sexualkundeunterricht dispensieren lassen. Der Grosse Rat hat einen entsprechenden Vorstoss aus den Reihen der FDP und der Grünen überwiesen.
Der Staatsrat hätte gerne an der Möglichkeit zur Dispensierung festgehalten, das Parlament sah dies jedoch anders. Die Motion wurde mit 61 zu 26 Stimmen bei 5 Enthaltungen angenommen. Weniger als ein Prozent der Schülerinnen und Schüler sind vom Sexualunterricht dispensiert, wie die Regierung festhielt.
Vorstösse: Dispensierte Kinder brauchen Unterricht am dringendsten
Der Unterricht sei «extrem wichtig und notwendig für die Entwicklung der Kinder», betonten die Vorstösser. Diejenigen die dispensiert seien, hätten den Unterricht am nötigsten.
Im Einzelnen wurden im Schuljahr 2024-2025 im Kanton Freiburg 77 Dispensationen erteilt. Staatsrat Philippe Demierre (SVP) war der Meinung, dass «eine Gesetzesänderung angesichts dieser geringen Zahl unverhältnismässig wäre».
Eltern müssten die Möglichkeit haben, eine individuelle und spezifische Analyse der Bedürfnisse ihrer Kinder durchzuführen, argumentierte der Staatsrat. Nur so könne die Entwicklung jedes Kindes berücksichtigt und familiäre und soziokulturelle Aspekte respektiert werden.