In den Bundesasylzentren wird das Hilfspersonal um die Hälfte reduziert. Grund ist der deutliche Rückgang der Schutzsuchenden aus der Ukraine.
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Staatssekretariat für Migration (SEM). (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Per 1. September wird das Hilfspersonal in den Bundesasylzentren um die Hälfte reduziert.
  • Der deutliche Rückgang von Schutzgesuchen macht viele Hilfskräfte überflüssig.
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Das Staatssekretariat für Migration (SEM) wird das Hilfspersonal in den Bundesasylzentren per 1. September um die Hälfte reduzieren. Die Anzahl befristete Angestellter wird von 130 auf 60 Vollzeitäquivalente für die gesamte Schweiz reduziert.

Deutlicher Rückgang an Schutzgesuchen

Hintergrund ist der deutliche Rückgang der Anträge auf einen Schutzstatus S. Im Mai wurde davon ausgegangen, dass bis zum Jahresende konstant viele ukrainische Schutzsuchende einen Antrag stellen. «Heute zeigt sich jedoch, dass sich diese Annahme nicht bewahrheitet». Dies teilte das SEM seinen Hilfsmitarbeitenden in einer E-Mail mit, die der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vorliegt.

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Das Bundesasylzentrum in Alstätten SG. - Keystone

«Im Gegenteil: Die Zahl der schutzsuchenden Personen aus der Ukraine hat in den letzten Wochen deutlich abgenommen.» Für die nächsten Wochen wird davon ausgegangen, dass sich die Anzahl der Gesuche «auf diesem tieferen Niveau stabilisieren» werde. So heisst es in der E-Mail weiter.

Aktuell 60'000 Schutzsuchende aus der Ukraine in der Schweiz

Das SEM bedaure, dem temporären Personal keine bessere Nachricht geben zu können. «Vor allem, weil wir Ihnen im Mai einen Einsatz bis Ende 2022 versprochen hatten», heisst es weiter. Sollte die Zahl der Flüchtlinge in diesem Herbst oder Winter steigen, würden neue Anstellungen vorgenommen.

Ukraine-Krieg
Laut Bundesrätin Karin Keller Sutter nehmen die Gesuche von Ukrainerinnen und Ukrainer für den Schutzstatus S weiterhin ab. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/PETER SCHNEIDER

Mitte März, als die Schutzsuchenden aus der Ukraine in die Schweiz kamen, verzeichneten die sechs Bundeszentren 1000 Gesuche pro Tag. Derzeit sind es weniger als 100.

Die Zahl der Geflüchteten ist gemäss Bund von vielen Faktoren abhängig. Er rechnet damit, dass Ende Jahr zwischen 85'000 und 120'000 Schutzsuchende aus der Ukraine in der Schweiz leben werden. Aktuell sind es etwas mehr 60'000.

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