Schweizerische Delegationen reisten in der Vergangenheit bis zu neunmal pro Jahr in andere Länder. Wohin führten die aussenpolitischen Abenteuer?
Delegation in Washington
Eine Delegation aus neun Nationalrätinnen und Nationalräten war vor kurzem in Washington in den USA. - X / @ParlCH

Das Wichtigste in Kürze

  • Delegierte der Aussenpolitische Kommission des Nationalrates sind momentan in den USA.
  • Ein Blick auf die letzten 70 Jahren zeigt: Solche Dienstreisen sind nicht unüblich.
  • Die Top-Destinationen sind Deutschland, Österreich, Ungarn und Russland.
Ad

Jedes Jahr unternimmt die Aussenpolitische Kommission (APK) des Nationalrats eine Auslandsreise. Die diesjährige Dienstreise führte die Aussenpolitikerinnen und Aussenpolitiker in die USA.

In den fünf Tagen stehen mehrere Bundesstaaten auf dem Programm: Washington, Texas und New York. Die Schweizer Politikerinnen und Politiker werden unter anderem bei der Weltbank antraben.

Die traditionelle Reise wird oft missverstanden. Denn was sich nach Ferien anhört, sei laut den Parlamentariern harte Arbeit.

Ferien auf Kosten der Bevölkerung?

«Sogar manche Kollegen aus dem Parlament behaupten, das seien Ferien auf Kosten der Bevölkerung. Aber das stimmt einfach nicht», sagt Laurent Wehrli (FDP) gegenüber dem «Tagesanzeiger». Er präsidiert das APK und durfte die Destination aussuchen.

Bundeshaus
Die Parlamentarier der Aussenpolitischen Kommissionen begehen sich teils auf Dienstreise. Eine Analyse der letzten 70 Jahre zeigt die Top-Destinationen.
Bundestag
Auf Platz eins liegt Deutschland, gefolgt von Österreich.
Viktor Urban
Überaschenderweise liegt Ungarn mit acht Besuchen auf Platz drei.
Kreml
Dicht gefolgt von Russland und der ehemaligen Sowjetunion.

Die Reisen seien nicht nur dazu da, um die Welt zu sehen, meint der Waadtländer. Sie würden es den Aussenpolitikern ermöglichen, sich ein Bild von der Lage in verschiedenen Ländern zu machen. So können bessere Vorschläge für die Schweizer Politik entwickelt werden.

Sollen Schweizer Delegierte für aussenpolitische Fragen in andere Staaten reisen?

Der FDP-Politiker zieht einen Vergleich: «Stellen Sie sich einen Verkehrspolitiker vor, der noch nie in einem Zug gefahren ist. Dasselbe würde gelten, wenn wir als Aussenpolitiker nie die Schweiz verlassen würden.»

Russland und Ungarn sind hoch im Kurs

Eine von der Zeitung publizierte Analyse der letzten 70 Jahre zeigt die Ziele der Delegationen: Je neunmal zog es die Schweizer Parlamentarier nach Deutschland und Österreich. Überraschenderweise folgt auf Platz 3 Ungarn, dicht gefolgt von Russland.

Weiter ist zu bemerken, dass China fünfmal besucht wurde. Das ist einmal mehr als der zweitgrösste Handelspartner der Schweiz – die USA.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

ParlamentWeltbankFerienFDP