Die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee fühlt sich bestätigt. Die Coronakrise zeige, dass es für sinnvolle Einsätze des Militärs keine Panzer und Jets brauche.
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Personen mit Fahnen und der Unterschriftenbögen posieren auf dem Bundesplatz während der Einreichung der Unterschriftenbögen der "Kriegsgeschäfte-Initiative" der GSoA bei der Bundeskanzlei, am Donnerstag, 21. Juni 2018, in Bern. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizer Armee unterstützt aktuell die zivilen Behörden subsidiär.
  • Die GSoA begrüsst den Einsatz in der aktuellen Corona-Krise.
  • Nach deren Bewältigung will sie eine Debatte über die Prioritätensetzung der Armee.

Bis Ende Juni stehen 8'000 Angehörige der Armee zur Unterstützung der zivilen Behörden bereit. Ein beachtlicher Teil davon ist bereits im Einsatz und leistet Unterstützung im Gesundheitswesen, der Logistik und punkto Sicherheit. Es ist dies die grösste Teilmobilmachung der Schweizer Armee seit dem Zweiten Weltkrieg.

Nicht gerade seit 1945, aber schon fast 40 Jahre hat sich die GSoA die Armeeabschaffung auf die Fahne geschrieben. Die Überzeugung gründet insbesondere in pazifistischen Motiven.

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Zwei Armeeangehörige unterstützen die zivilen Angestellten im Spital Pourtalès in Neuenburg. - Keystone

Sinnvoller Einsatz ohne Kampfjets

Wattetupfer statt Gewehre, Ambulanzen statt Kampfjets: Selbst die GSoA kann dem aktuellen Einsatz der Armee etwas Sinnvolles abgewinnen.

«Die erwähnten Bereiche könnten aber unserer Meinung nach genau so gut zivil organisiert werden. Dafür braucht es keine Panzer, Gewehre und Kampfjets», sagt Sekretär Lewin Lempert. «Dass jetzt aber alle vorhandenen Ressourcen genutzt werden, ist natürlich wichtig.»

Darum bedanke sich die GSoA bei den im Einsatz stehenden Armee- und Zivilschutzangehörigen und Zivildienstleistenden. «Sie setzen sich täglich mit grossem Einsatz für eine Abschwächung der Corona-Krise ein», sagt Lempert.

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Lewin Lempert äussert sich auch auf Twitter wohlwollend über den aktuellen Einsatz der Armee. - twitter.com/lewinlempert

Diskussion über Prioritäten

Für die GSoA ist aber auch klar: Eine Diskussion über die Prioritätensetzung der Schweizer Sicherheitspolitik müsse nach dieser Krise zwingend folgen. «Aktuell ist es noch zu früh, um die politische Debatte darüber zu führen», ist sich Lempert im Klaren.

Die GSoA habe immer versucht, eine Diskussion über alternative Bedrohungsszenarien zu führen, welche nicht mit militärischen Mitteln zu lösen sind.

Erst Anfang Januar hat die Gruppe das Referendum gegen die Beschaffung neuer Kampfjets ergriffen.

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