Die Eidgenössischen Departemente sind verteilt: Jans wird ab 2024 Justiz- und Asylminister, Baume-Schneider Innenministerin. Das löst Diskussionen aus.
Baume-Schneider Jans EDI EJPD
Elisabeth Baume-Schneider (mitte) übernimmt das Innendepartement, jetzt noch geführt von Alain Berset (links). Beat Jans erbt das Justiz- und Polizeidepartement, das auch das Asylwesen betreut. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Elisabeth Baume-Schneider übernimmt ab 2024 das Eidgenössische Departement für Inneres.
  • Neu-Bundesrat Beat Jans erbt das Justiz- und Polizeidepartement (EJPD).
  • Nur ein Jahr im EJPD: Dies entfacht Diskussionen um Baume-Schneiders Kompetenzen.
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«Baume-Schneider flüchtet ins Innendepartement», liest man heute in den Medien und auf «X» (vormals Twitter). Die erste jurassische Bundesrätin hielt es ein Jahr lang im Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) aus; jetzt wechselt sie in das frei werdende Eidgenössische Department für Inneres (EDI).

Eigentlich keine grosse Überraschung: Für Elisabeth Baume-Schneider war es ein schwieriges Jahr. Die SVP rückte das Thema der Asylpolitik ins Rampenlicht, eine altbekannte Taktik während den eidgenössischen Wahlen. So kam die SP-Magistratin immer mehr unter Druck. Und wählte das EDI aus, als sich die Chance bot.

Kein Vertrauen in Innenministerin Baume-Schneider

Der beispiellos schnelle Departementswechsel gibt zu reden. Auf «X» häufen sich – teilweise hämische – Kommentare. Viele trauen Baume-Schneider die Arbeit im Schlüsseldepartement EDI nicht zu. Schon als Justizministerin habe sie überfordert gewirkt.

Herrmann Baume-Schneider EDI
Politologe Michael Herrmann beschreibt Baume-Schneider (und Ignazio Cassis) als «Personen an der Grenze der Überforderung».
EDI Baume-Schneider
Dieser X-Nutzer schaut dem Wechsel positiv entgegen.
EDI Baume-Schneider
Journalist Dominik Feusi kommentiert: «Das wird lustig.»
EDI Baume-Schneider
Dieser Nutzer hat keine Zuversicht für die wichtigen Dossiers im EDI.
Baume-Schneider EDI
Journalist Michael Perricone prognostiziert für Baume-Schneider eine kurze Amtszeit im Bundesrat.
Baume-Schneider EDI
Kaspar Surber, ebenfalls Journalist, versteht «die Empörung» rund um den Wechsel nicht. Sie bringe die besten beruflichen Voraussetzungen für das EDI mit.
Glättli Jans EJPD
Grünen-Präsident Balthasar Glättli traut es Beat Jans zu, im EJPD bei «herausfordernden Dossiers Lösungen zu finden».
Beat Jans EJPD
Diese Person freut sich nicht auf einen Jusitzminister Jans, aufgrund des Gleichstellungsgesetzes im Kanton Basel-Stadt. Jans war als Regierungspräsident unter anderem für die Gleichstellung in Basel verantwortlich.

Es finden sich aber auch Kommentare, die den Wechsel Baume-Schneiders loben. Als ehemalige Sozialarbeiterin und Rektorin der Hochschule für Soziale Arbeit und Gesundheit in Lausanne sei sie kompetent für das EDI. Während ihrer Zeit als Jurassier Regierungsrätin leitete sie zudem das Departement für Bildung, Kultur und Sport.

Auch die FDP schreibt in einem am Morgen verschickten Communiqué: «Im EDI ist eine neue Dynamik nötig.» Die Freisinnigen gratulieren Baume-Schneider und wünschen ihr viel Erfolg, steht weiter.

Aber die Bundesrätin solle «ideologische Scheuklappen ablegen und unrealistischen und nicht finanzierbaren Träumereien eine Absage erteilen». Grundsätzlich erwarte die Partei von der Sozialdemokratin Lösungen, die «Privat vor Staat» und «Eigenverantwortung vor Gleichheit» als Grundsatz haben.

Zudem sind sich viele einig: Beat Jans erbt den undankbaren Vorstand des EJPD. Grünen-Präsident Balthasar Glättli ist aber zuversichtlich: Als ehemaliger Regierungspräsident sei der Basler vorbereitet. Er kenne «sowohl die Chance und Herausforderungen der Migration», schreibt Glättli.

Wie bewerten Sie den Wechsel von Elisabeth Baume-Schneider ins EDI?

Auch Baume-Schneider selbst lobt Jans auf «X»: «Mein Departement wird bei meinem Kollegen Beat Jans auf jeden Fall in guten Händen sein.» Sie freue sich auf die Verantwortung im EDI.

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