Im Jahr 2022 nahmen die Gesundheitskosten gegenüber dem Vorjahr um 2,5 Prozent zu. Der Anstieg fällt damit weniger stark aus als in den vergangenen Jahren.
Gesundheitskosten
Steigende Gesundheitskosten und Krankenkassenprämien sind die Hauptsorge der Schweizer Bevölkerung. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/AP/MARTIN MEISSNER

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Gesundheitskosten sind 2022 um weitere 2,5 Prozent gestiegen.
  • Das ist im Vergleich allerdings eher wenig.
  • Prozentual am meisten stiegen die Kosten für Medikamente, Verbrauchsmaterial und Geräte.
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Im Jahr 2022 sind die Gesundheitskosten im Vergleich zum Vorjahr um 2,5 Prozent gestiegen, auf 91,5 Milliarden Franken. Das Plus lag jedoch unter dem Schnitt der vorangegangenen fünf Jahre, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag schrieb.

Minus-Zahlen nur dank Pandemie-Ende

Die drei wichtigsten Leistungserbringer waren Spitäler, sozialmedizinische Einrichtungen und Arztpraxen. Auf Spitalleistungen entfielen 32,6 Milliarden Franken der Kosten, auf sozialmedizinische Einrichtungen 14,5 Milliarden Franken und auf Praxen 13,7 Milliarden Franken. In allen drei Sparten stiegen die Kosten.

BAG Bundesplatz Covid-Impfung
Ein Plakat des BAG wirbt auf dem Bundesplatz für die Covid-Impfung. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/MARCEL BIERI

Bei der öffentlichen Hand hingegen gab es ein Minus von 11,3 Prozent. Grund waren laut dem BFS geringere Ausgaben für Prävention sowie für Gesundheitsgüter und Impfstoffe – die Covid-Pandemie endete 2022. Bei Anbietern ambulanter und häuslicher Leistungen und im Detailhandel stiegen die Leistungsvolumen um je rund 6 Prozent.

Hoher Anstieg bei Langzeitpflege und Medis

Die Kosten für stationäre und ambulante Behandlungen nahmen gegenüber dem Vorjahr um 2,2 respektive 2,5 Prozent zu. In der Langzeitpflege gab es einen Anstieg um 3,4 Prozent. Diese drei Bereiche generierten laut BFS im Jahr 2022 rund 63 Prozent aller Gesundheitskosten, also 57,2 Milliarden Franken.

Spital Bett Gesundheitskosten
Eine Pflegefachfrau arbeitet an einem Bett, das speziell für die Aufnahme schwer hirngeschädigter Patienten ausgestattet ist, während der Präsentation eines neuen Pflege- und Aufenthaltsortes für schwer hirngeschädigte Menschen im Spital HUG Bellerive bei Genf, am 14. März 2024. - keystone

Auf Medikamente, Verbrauchsmaterial und therapeutische Geräte entfielen 14,6 Milliarden Franken – die Kosten dafür stiegen 2022 um 5,2 Prozent an. Hinzu kommen Kosten der Verwaltung und Präventionsausgaben.

Private zahlen 60 Prozent der Kosten

Die obligatorische Krankenversicherung finanzierte 34,5 Milliarden Franken (plus 3,8 Prozent gegenüber 2021) der Kosten und der Staat 20,3 Milliarden Franken. Gestiegen ist auch der privat finanzierte Anteil, und zwar um 3,9 Prozent auf 19,7 Milliarden Franken.

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Krankenkassenkarten liegen auf einem Tisch. - keystone

Pro Kopf und Monat legten Privathaushalte 2022 526 Franken für die Gesundheit aus – das entsprach 60 Prozent aller Kosten pro Kopf und Monat. Zum Anteil der Privaten gehören Prämien für Grundversicherung und Zusatzversicherungen, Kosten für Selbstbehalte und aus der eigenen Tasche bezahlte Gesundheitsgüter.

Weitere gut 32 Prozent der insgesamt 882 Franken pro Kopf und Monat entfielen auf die öffentliche Hand und der Rest unter anderem auf Ausgaben von Unternehmen für soziale Sicherheit. 2022 entfielen 52 Prozent der Gesundheitskosten auf über 61-Jährige.

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