Im Juni soll am Frauenstreik für mehr Geschlechter-Gleichstellung gestreikt werden. SVP-Nationalrätin und Unternehmerin Diana Gutjahr macht da aber nicht mit.
Diana Gutjahr SVP
SVP-Nationalrätin Diana Gutjahr. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Auch Parlamentarier wollen am nationalen Frauenstreiktag im Juni streiken.
  • SVP-Nationalrätin Diana Gutjahr jedoch will statt jammern lieber konkrete Lösungen bieten.
  • Am 14. Juni werde sie deshalb arbeiten und an der Sommersession teilnehmen.

«Ich halte gar nichts von einem organisierten Streik», stellt Diana Gutjahr gleich klar. Denn: «Dies ist kein konstruktiver Weg seine Meinung zu platzieren.»

Die 35-jährige Thurgauerin sitzt seit anderthalb Jahren für die SVP im Nationalrat. Sie ist eine Frau der Tat, 13 Vorstösse hat sie bisher eingereicht. Daneben führt sie eine Metallbaufirma. Das entspricht ihrem Credo, auch und gerade bei Geschlechterfragen.

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Selbst ist die Frau. Diana Gutjahr an der Delegiertenversammlung der SVP im Juni 2018. - Keystone

Gutjahr wünscht sich, dass nicht ständig das Geschlecht als Leistungsmerkmal ins Zentrum gestellt wird. «Ob Mann oder Frau: wir müssen mit Einsatz, Leistung und Kompetenz überzeugen. Diese Ansicht vertrete ich immer und überall aktiv nach aussen», sagt die Unternehmerin.

Sticken, Stricken oder Augenbrauen zupfen?

Nationalratskollegin Yvonne Feri (SP) wählt den Streik, um auf die Gleichstellung aufmerksam zu machen. Der Frauenstreik findet am 14. Juni während der Sommersession statt. Deshalb suchte Feri über Social Media nach Ideen, «wie wir im Parlament streiken könnten».

Die Antworten reichten von gemeinsamen Kleiderfarben, über Pussy-Hats, gemeinsamem Sticken oder Stricken, zu Augenbrauen zupfen oder Nägel lackieren. Was man tun werde hänge vom Fraktionspräsidium ab, sagt Feri.

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Yvonne Feri (SP) gehört zu den Nationalräten, die am konsumentenfreundlichsten stimmten. - Keystone

Für Gutjahr machen diese Vorschläge alle keinen Sinn. «Damit manifestiert und bewirtschaftet man doch einfach wieder ein Klischee und Frauenbild.» Das bewirke genau das Gegenteil. Für die Betriebsökonomin ist klar: «Eine emanzipierte und moderne Frau kann sich mit solchem Ansinnen nicht identifizieren.»

Diana Gutjahr wählt einen anderen Weg als den Frauenstreik

Deshalb werde sie sich dem Frauenstreik nicht anschliessen. Sie werde an dem Tag arbeiten – wie immer. Einerseits werde sie sich im Bundeshaus mit politischen Fragen auseinandersetzen.

Andererseits werde sie sich «auch um wesentliche Entscheide und Tätigkeiten, die unseren Stahl- und Metallbau Familienbetrieb betreffen, kümmern.» Diesen führt sie zusammen mit ihrem Mann in Romanshorn.

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SVP-Politikerin Diana Gutjahr im Nationalrat. - keystone

Immer wieder motiviert Gutjahr Mädchen und junge Frauen in Schulen und anderswo, bei ihrer Metallbaufirma vorbeizuschnuppern. So will sie den Jugendlichen zeigen, dass auch eine Frau einen «Männerjob» machen könne. Es sind eben solche konkreten Lösungen, die sich Diana Gutjahr wünscht.

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