Lassen sich Baby-Kriegen und Politik im Bundeshaus nicht vereinbaren? Ja, findet die schwangere Grünen-Nationalrätin Irène Kälin und fordert einen Stellvertreter. SVP-Politikerin Diana Gutjahr widerspricht.
Diana Gutjahr (SVP) hält wenig von Ersatzgewählten.
Diana Gutjahr (SVP) hält wenig von Ersatzgewählten. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die grüne Nationalrätin verlangt Stellvertreter für Nationalräte im Elternurlaub.
  • SVP-Politikerin Diana Gutjahr wünscht sich zwar mehr Frauen, ist aber gegen die Idee.
  • Für die Ostschweizer Unternehmerin ist klar: «Man muss im Leben einfach Prioritäten setzen.»
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Immer öfter sind Parlamentsmitglieder mit Babys konfrontiert – weil viele Junge gewählt werden und sich der Kinderwunsch nach hinten verschoben hat. Problem: Bleibt Herr oder Frau Nationalrat zu Hause, verliert die Partei eine Stimme.

irène Kälin
Irène Kälin (Grüne/AG): «Ich bin sehr optimistisch, dass Lisa Mazzone bestens geeignet ist, uns in die Zukunft zu führen.» (Archivbild) - Keystone

Deshalb fordert die grüne Nationalrätin Irène Kälin, die selbst hochschwanger ist, für solche Fälle einen «Ersatzgewählten», sprich einen Stellvertreter, der auf den Knopf drücken kann. Beim politischen Gegner beisst sie damit aber auf Granit.

SVP-Appell an die Eigenverantwortung

SVP-Nationalrätin Diana Gutjahr engagierte sich jüngst selbst für mehr Frauen im Bundeshaus (Nau berichtete). Sie könne zwar verstehen, «dass Kollegin Kälin in ihrer Situation nach Lösungen sucht.» Aber Parlamentarier seien als Person vom Volk für ein Amt gewählt.

Die Vorzeige-SVP-Politikerin am Weltfrauentag. - Nau

Für die Thurgauer Unternehmerin ist klar: «Wie sich dieses mit der privaten Situation vereinbaren lässt, müssen junge Eltern für sich selbst entscheiden.» Im Leben müssten halt Prioritäten gesetzt werden. «Man kann nicht alles gleichzeitig haben», so Gutjahr.

Hinzu komme, dass der Aufwand für die Implementierung von Kälins Idee viel zu gross wäre «und sich Ersatzgewählte zu wenig in den Geschäften auskennen», mahnt sie. Ausserdem sei es bereits heute möglich, sich in Kommissionssitzungen vertreten zu lassen.

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