Facebook bietet Parteien erstmals die Möglichkeit offen zu legen, wie viel Geld sie für den Online-Wahlkampf ausgeben. Die Resultate sind bescheiden – noch.
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Das Wichtigste in Kürze

  • Auf Facebook können Parteien ihre Wahlkampf-Anzeigen transparent machen.
  • Jetzt zeigt sich: Die Angaben lassen bisher zu wünschen übrig.

Dieses Jahr bietet der Wahlkampf eine nie dagewesene Möglichkeit. Wahlkampf-Werbung der Parteien auf Facebook ist transparent. Denn: In der Ad Library (Werbebibliothek) werden die von den Parteien geschalteten Anzeigen aufgeführt.

Facebook zeigt bei den politischen Ads zusätzlich wie lange, wie oft und an wen die Werbung gezeigt wurde. Zudem wird angegeben, wieviel die Anzeige kostete. Allerdings wird der Betrag nicht genau, sondern nur als ungefähre Spanne angegeben.

Brisant: In der Schweiz existiert für Parteien keine Pflicht, ihre Wahlkampfbudgets offen zu legen. Deshalb gibt es jeweils nur grobe Schätzungen. Diese gehen weit auseinander: Während die Grünen weniger als 200'000 Franken ausgeben, dürften es bei FDP und SVP mindestens fünfzehnmal so viel sein.

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Die BDP hat eine aktive Anzeige auf Facebook geschaltet. - Screenshot Facebook Ad Library

Der Wahlkampf geht aktuell in die heisse Phase. Nun liegt eine erste Auswertung von «SRF Data» vor. BDP, CVP, FDP, GLP und Grüne schalteten in den letzten Wochen 24 Facebook-Anzeigen. SVP und SP sind noch gar nicht vertreten in der Ad Library.

Trotz der transparenten Anzahl Anzeigen lässt sich der dafür ausgegebene Betrag aufgrund der Spanne nicht exakt einsehen. Er liegt irgendwo zwischen 10'000 und fast 34'000 Franken.

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Die SP hatte eine Anzeige auf Facebook geschaltet. - Screenshot Facebook Ad Library

Neben den ungenauen Beträgen sind auch noch nicht alle Parteien komplett transparent. So hatten CVP und FDP anfänglich Probleme bei der Registrierung bei Facebook. Weiter sind auch primär die nationalen Parteien vertreten.

Da der Wahlkampf jedoch zusätzlich über die Kantonalparteien ausgetragen wird, sind die Zahlen nur beschränkt aussagekräftig. Deshalb müssen auch die kantonalen Sektionen sowie die einzelnen Kandidierenden transparent werden.

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