Doris Leuthard zeigt sich skeptisch: Die Bundesrätin möchte den Umgang mit Firmenkäufen von Chinesen thematisieren.
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Alt Bundesrätin Doris Leuthard bei einer Tagung in New York. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Doris Leuthard sprach den Übernahmehunger chinesischer Konzerne an.
  • Die Bundesrätin will, dass chinesische und Schweizer Firmen die gleichen Rechte besitzen.

Bundesrätin Doris Leuthard hat Vorbehalte bei Übernahmen von strategisch sensiblen Schweizer Unternehmen durch chinesische Konzerne geäussert. Im Interview mit der «Nordwestschweiz» vom Montag sagte die Politikerin, den Umgang mit Firmenkäufen von Chinesen sollte man endlich thematisieren.

«Wir müssen - wie das Deutschland längst tut - die Diskussion führen, wie wir mit dem Übernahmehunger chinesischer Konzerne umgehen», sagte Leuthard. Die Schweiz sollte auf Reziprozität pochen, also Übernahmen nur dann ohne Auflagen durchwinken, falls umgekehrt auch Schweizer Firmen in China problemlos Akquisitionen tätigen könnten. Wichtig seien gleich lange Spiesse für Schweizer und chinesische Firmen, betonte sie.

Bei strategisch wichtigen Unternehmen wäre es aus Sicht von Leuthard zudem angezeigt, dass sie mehrheitlich in Schweizer Hand blieben und sich auch die Wettbewerbskommission ins Spiel brächte.

Keine totale Sicherheit

Spionage-Risiken, etwa beim Ausbau von Schweizer Netzen unter Mitarbeit von chinesischen Firmen, sieht die Bundesrätin hingegen nicht. «Wir können nichts Negatives berichten», sagte sie auf eine entsprechende Frage gegenüber der «Nordwestschweiz». Eine totale Sicherheit gebe es im digitalen Zeitalter allerdings ohnehin nicht. Konsumenten dürften aber nicht naiv sein und Daten sollten auch nicht abfliessen.

Die chinesische Digitalwirtschaft sei inzwischen sehr innovativ; es werde viel in Forschung und Entwicklung investiert. Die Zeiten, als China als Weltmeister im Kopieren galt, seien endgültig vorbei, erklärte Leuthard.

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