Keine kalte Dusche: Die Energiestrategie 2050 sei auf Kurs, sagt der Bund in seinem Monitoring. Einzelne Richtwerte für 2020 seien bereits jetzt erreicht.
Energiestrategie: Gemäss Pascal Previdoli, Stellvertretender Direktor BFE, sind einzelne Richtwerte für die Energiestrategie 2020 bereits jetzt erreicht. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Energiestrategie 2050 sei auf Kurs, sagt das Bundesamt für Energie BFE.
  • Einige für 2020 gesteckten Ziele habe man bereits erreicht.
  • Mittel- und langfristig brauche es aber weitere Anstrengungen.

Im Abstimmungskampf ging es noch hoch zu und her: Mit der Energiestrategie 2050 auferlege sich die Schweiz so strenge Regeln, bald könne man nur noch kalt duschen und die Stromrechnung werde in die Tausenden von Franken gehen. Im Mai 2017 sagte das Stimmvolk trotzdem mit 58 Prozent Ja.

«Sind auf Kurs»

Um alles unter Kontrolle zu haben, betreibt das Bundesamt für Energie ein Monitoring: Wird genug Energie gespart, genug Strom produziert – vor allem aus den neuen erneuerbaren Energien? Die Bilanz zeige bereits jetzt: Die Energiestrategie 2050 sei auf Kurs.

«Ein Highlight ist sicher der Endenergieverbrauch und der Stromverbrauch pro Kopf», sagt der stellvertretende Direktor des Bundesamts für Energie, Pascal Previdoli. Den bei diesen Indikatoren hat die Schweiz bereits jetzt die für 2020 gesetzten Richtwerte erreicht.

Der Energieverbrauch pro Kopf hat den angestrebten Richtwert für 2020 bereits erreicht, wenn der witterungsbereinigte Wert berücksichtigt wird.
Der Energieverbrauch pro Kopf hat den angestrebten Richtwert für 2020 bereits erreicht, wenn der witterungsbereinigte Wert berücksichtigt wird.
Die Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen wurde 2017 bereits stark ausgebaut, so dass drei Viertel der Ziele für 2020 bereits erreicht seien.
Die Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen wurde 2017 bereits stark ausgebaut, so dass drei Viertel der Ziele für 2020 bereits erreicht seien.
Christian Imark
SVP-Nationalrat Christian Imark während eines Interviews.
Plakat in Zürich im Mai 2017 für ein Ja zum Energiegesetz.
Plakat in Zürich im Mai 2017 für ein Ja zum Energiegesetz.

Warmduscher

Zurücklehnen könne man sich deswegen aber nicht, ergänzt Previdoli. «Wir wollen ja viel weiter gehen und haben auch Richtwerte für 2035 definiert. Um diese zu erreichen braucht es zusätzliche Anstrengungen.»

Die Befürchtungen der damaligen Gegner des neuen Energiegesetzes seien aber definitiv nicht eingetreten. «Man darf durchaus warm duschen, ohne dass die Stromkosten durch die Decke gehen.» Das werde auch in Zukunft so bleiben, denn die Energiestrategie fusse auf so vielen verschiedenen Elementen, dass sie sehr robust und keine Hauruck-Übung ist.»

Ganzes Interview mit Pascal Previdoli, Stellvertretender Direktor Bundesamt für Energie. - Nau
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