Auf Antrag eines CVP-Ständerats und mit CVP-Stimmen hat der Ständerat am Mittwoch die Lohngleichheits-Vorlage zurückgewiesen. Das ärgert die CVP-Frauen. Und sie finden deutliche Worte.
Babette Sigg Konsumentenforum Swiss
Babette Sigg Frank, Präsidentin der CVP-Frauen Schweiz und des Konsumentenforums. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die CVP-Frauen greifen die CVP-Ständeräte frontal an.
  • Diese hatten am Mittwoch massgeblichen Anteil daran, dass die Lohngleichheits-Vorlage zurückgewiesen wurde.
  • Das sei ein unverständliches Verhalten und ein Triumph des Patriarchats, kritisieren die CVP-Frauen.

Wenn die vielzitierten alten bürgerlichen Männer im Ständerat lieber an Traditionen festhalten, reagieren regelmässig die linken Frauen und Männer empört. Bei der Lohngleichheit von Mann und Frau spitzt sich jetzt aber ein Konflikt innerhalb einer Partei zu – der CVP.

Weil die Vorlage des Bundesrats zu wenig überzeugend sei, stellte CVP-Ständerat Konrad Graber den Antrag auf Rückweisung an die Kommission. Und kam damit durch, mit den Stimmen von weiteren CVP-Herren (Nau berichtete).

Bedauern und Unverständnis

Die bereits reduzierte Vorlage nochmals zurückzuschicken sei ein Hohn, werfen die CVP-Frauen nun den Männern ihrer eigenen Partei vor. Das sei nicht nur einfach bedauerlich, sondern unverständlich. Es sei beschämend, dass im Jahr 2018 die Frauen noch darum betteln müssten, den gleichen Lohn zu erhalten.

Ungläubiges Staunen bei den CVP-Frauen

«Das kann doch nicht sein!!!», rufen die CVP-Frauen aus, und ja: mit drei Ausrufezeichen. Ein Triumph des Patriarchats, der um so schmerzlicher sei, weil er durch die eigenen Ständeräte zustande kam. Dass diese alle bekräftigten, dass ihnen Lohngleichheit wichtig sei, sei wohl nur ein Lippenbekenntnis.

Gelobt werden dagegen die CVP-Ständerätinnen Brigitte Häberli-Koller und Anne Seydoux-Christe für ihre «ausgezeichneten Voten». Die aber ganz offensichtlich zu wenig überzeugend waren. Vielleicht müssten die CVP-Frauen einfach mal mit den CVP-Männern reden, statt erst im Ständerat zu debattieren.

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