Die Zürcher SP-Nationalrätin verlässt nach 15 Jahren das Bundeshaus. Sie engagiert sich nun als Schulleiterin in Winterthur.
Letzter Tag im Parlament: Chantal Galladé verabschiedet sich nach 15 Jahren. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • SP-Nationalrätin Chantal Galladé räumt nach 14 Jahren ihren Stuhl.
  • Die 43-jährige war die erste, die ihr Kind in den Nationalratssaal mitbrachte.

Nach 15 Jahren ist Schluss: Chantal Galladé kehrt dem Bundeshaus den Rücken. Die SP-Nationalrätin sass seit 2003 im Nationalrat, heute Donnerstag räumt sie ihren Stuhl. Die 46-jährige Erziehungswissenschafterin wird sich nun ihrem Präsidium der Winterthurer Kreisschulpflege Stadt-Töss widmen.

Chantal Galladé SP
SP-Fraktionschef Roger Nordmann, SP-VD, Mitte, verabschiedet Chantal Gallade, SP-ZH, links, und Susanne Leutenegger Oberholzer, SP-BL aus dem Nationalrat. - Keystone

Mit Kind im Nationalratssaal

Vor 15 Jahren war Chantal Galladé die erste, die ihr Kind mitnahm zum Abstimmen im Nationalratssaal. «Damals wurde das in allen Medien diskutiert, ich erhielt über 300 Zuschriften deswegen: Von Leuten, die das super fanden und auch von Leuten, die ganz empört waren darüber», sagt Galladé heute. Das habe sich verändert: Heute gebe es viele Eltern mit kleinen Kindern, die im Rat arbeiten.

Die SP-Nationalräte Pascale Bruderer, Hildegard Fässler, Jacqueline Fehr, Andrea Hämmerle und Chantal Galladé, von links nach rechts, 2004 im Nationalrat.
Die SP-Nationalräte Pascale Bruderer, Hildegard Fässler, Jacqueline Fehr, Andrea Hämmerle und Chantal Galladé, von links nach rechts, 2004 im Nationalrat. - Keystone

Die politische Karriere lasse sich schlecht planen, sagt Galladé an ihrem letzen Tag im Bundeshaus. «Man muss die Menschen einfach gern haben und ihnen zuhören.» Das mache das Politisieren viel einfacher und dazu noch angenehmer. «Ich habe mich einfach engagieren und etwas verändern wollen. Es ist halt jetzt einfach im Nationalrat gewesen.»

Die neue Nationalrätin Chantal Galladé (SP/ZH), rechts, übt an der Seite von Filippo Leutenegger (FDP/ZH), das elektronische Abstimmen 2003 im Nationalratssaal in Bern.
Die neue Nationalrätin Chantal Galladé (SP/ZH), rechts, übt an der Seite von Filippo Leutenegger (FDP/ZH), das elektronische Abstimmen 2003 im Nationalratssaal in Bern. - Keystone

«Wollte mich nicht im Parlament pensionieren lassen»

Sie bereue ihren Entscheid zurückzutreten nicht, sagt Chantal Galladé. Wehmut sei aber trotzdem dabei, denn «wenn man etwas so lange und so gerne gemacht hat, dann ist es auch eine emotionale Geschichte.» Und schliesslich gehe sie ja nicht, weil sie keine Lust mehr hätte. «Aber ich habe immer gewusst, dass ich mich nicht im Parlament werde pensionieren lassen.»

Ganzes Interview mit Noch-Nationalrätin SP Chantal Galladé. - Nau
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