Nun ist es definitiv: Bundesanwalt Michael Lauber hört Ende August auf. Nach dem Skandal um die Fifa-Affäre hat er nun die Kündigung eingereicht.
Michael Lauber
Der ehemalige Bundesanwalt Michael Lauber. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bundesanwalt Michael Lauber hört per Ende August auf.
  • Der umstrittene Bundesanwalt hat seine Kündigung auf Ende Januar 2021 eingereicht.
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Der umstrittene Bundesanwalt Michael Lauber hat per Ende Januar 2021 seine Kündigung eingereicht. Dies teilte die Bundesanwaltschaft am Mittwoch mit. Wegen Ferienguthaben wird der 54-Jährige sein Amt bereits Ende August abgeben.

Rücktritt nach Gerichtsurteil

Der Bundesanwalt hat seinen Rücktritt nach einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts angeboten. Dieses kam zum Schluss, dass Lauber mehrere Amtspflichtverletzungen begangen hat.

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Michael Lauber verfolgte die Abstimmung für seine Wiederwahl im Herbst von der Tribüne des Nationalratssaals aus. - parlament.ch

Die Amtspflichtverletzungen und deren Schwere rechtfertigen laut Gericht den Entscheid der Aufsichtsbehörde für die Lohnreduktion als schwerstmögliche Art einer Disziplinarsanktion.

Michael Lauber reagierte kurz nach dem Urteil mit einer Stellungsnahme. «Die Unterstellung der Lüge weise ich nach wie vor in aller Form zurück», so Lauber. Aber: «Wenn man mir jedoch als Bundesanwalt nicht glaubt, dann schadet dies der Bundesanwaltschaft

Nachfolge noch unklar

Mit der Kündigung von Michael Lauber übernehmen seine beiden Stellvertreter Ruedi Montanari und Jacques Rayroud am 1. September die Zügel in der Strafverfolgung des Bundes. Sie werden aber nicht als potenzielle Nachfolger Laubers gehandelt.

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Übernimmt vorläufig den Vorsitz in der Bundesanwaltschaft: Der Stellvertretende Bundesanwalt Jacques Rayroud (links) neben Michael Lauber. - Keystone

Sie sind beide langjährige Mitarbeiter bei der Bundesanwaltschaft. Sie wurden im Sommer 2019 vom Parlament in ihren Ämtern bestätigt, noch vor der Wiederbestätigung Laubers.

Die Gerichtskommission wird sich am 19. August mit den Auswirkungen der Kündigung von Bundesanwalt Michael Lauber und einer möglichen Nachfolge beschäftigen. Das sagte der Kommissionspräsident, Ständerat Andrea Caroni (FDP/AR), auf Anfrage.

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