Bund verstärkt Massnahmen gegen Antibiotika-Resistenzen
Das Bundesamt für Gesundheit plant verstärkte Massnahmen gegen Antibiotikaresistenzen.

Der Bund will Massnahmen gegen Antibiotikaresistenzen verstärken und Spitäler beim Aufbau entsprechender Programme unterstützen. Anne Lévy, Direktorin des Bundesamts für Gesundheit (BAG), hat am Montag das Universitätsspital Basel (USB) besucht, das hierbei als Vorreiter gilt.
«Die Situation ist dramatisch, es ist sicher etwas, das man ernst nehmen muss», sagte Lévy gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. «Multiresistente Keime und die Tatsache, dass nicht mehr jedes Antibiotikum für jede Infektion nützlich ist, gehören zu den grossen Herausforderungen für die öffentliche Gesundheit».
Daher setzt das BAG auf «Antimicrobial Stewardship»-Programme, wie es bereits das USB ausübt. Dies umfasst unter anderem die Überwachung von Antiobiotikaeinsätzen und Resistenzen. Bisher hat nur die Hälfte der Schweizer Spitäler ein umfassendes Programm gegen diese Bedrohung implementiert.
Aktionsplan zur Bekämpfung von Resistenzen
Im Rahmen eines Aktionsplans und der laufenden Revision des Epidemiengesetzes will der Bund die Grundlagen zur Prävention und Bekämpfung von Resistenzen schaffen. Dabei werde auch die Veterinärmedizin und Landwirtschaft einbezogen, sagte Lévy.
Ziel sei, dass nicht zu viel Antiobiotika eingesetzt werde, sondern stets zum richtigen Zeitpunkt und in der richtigen Menge, um die Bildung weitere Resistenzen zu verhindern. Wichtig sei auch, die Bevölkerung zu informieren, übrig gebliebene Antibiotikamengen ja nicht in den Abfall zu werfen, sondern zurück zur Apotheke zu bringen.
Die Rolle des Spitals bei multiresistenten Keimen
«Wir spüren in den letzten Jahren eine Zunahme an multiresistenten Keimen», sagte Nina Khanna, Chefärztin für Infektiologie am USB. Daher sei eine Erfassung der Daten im Spital wichtig, um für Patientinnen und Patienten mit multiresistenten Keimen das passende Antibiotikum zu finden.
Dabei könne das Spital bestimmte Antibiotika kombinieren und in seltenen Fällen auch auf Medikamente zurückgreifen, die noch nicht zugelassen sind.






