Bern und Prag pochen bei Staatsbesuch auf europäischen Zusammenhalt

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Bern,

Tschechiens Präsident Petr Pavel beendet seinen zweitägigen Staatsbesuch in der Schweiz mit einem starken Appell an die europäische Zusammenarbeit.

Petr Pavel
Petr Pavel war von 2015 bis 2018 Vorsitzender des Nato-Militärausschusses. (Archivbild) - keystone

Mit einem Plädoyer für die Zusammenarbeit in Europa hat der zweitägige Staatsbesuch des tschechischen Präsidenten Petr Pavel in der Schweiz geendet. Am Mittwochnachmittag hatte der Gesamtbundesrat den Gast mit militärischen Ehren auf dem Bundesplatz empfangen. Die Schweizer Bundespräsidentin Viola Amherd unterstrich nach offiziellen Gesprächen am Abend vor den Medien die Wichtigkeit der europäischen Zusammenarbeit.

«Wir leben in unsicheren Zeiten, die Welt ist diffuser, komplexer, gefährlicher geworden.» Weil sich das in absehbarer Zeit nicht ändern werde, sei es umso wichtiger, den Zusammenhalt in Europa zu stärken. Dies sagte Amherd.

Sicherheitskooperation und Verteidigungsfähigkeit im Fokus

Dazu gehört laut Amherd die Kooperation im Sicherheitsbereich. «Wir haben Bedrohungen, die nicht an Ländergrenzen Halt machen.» Deshalb müsse die Zusammenarbeit mit der Nato intensiviert werden – ohne die Neutralität aufzugeben.

Gleichzeitig müsse jedes europäische Land darauf hinarbeiten, die Verteidigungsfähigkeit der eigenen Armee zu stärken. In den vergangenen Jahrzehnten sei zu wenig in die Sicherheit investiert worden. «Die Länder in Europa müssen mehr machen.»

Tschechiens Präsident Pavel plädierte für einen Aufbauplan der USA und Europas für die Ukraine nach dem Vorbild des Marshall-Plans. Dieser solle den Menschen im kriegsversehrten Land Perspektiven geben.

Unterstützungssysteme für ukrainische Flüchtlinge

Das System für ukrainische Flüchtlinge im Ausland solle dafür sorgen, dass diese Menschen ihrem Land nicht verloren gingen. Pavel pochte auf die Zusammenarbeit der Länder mit demokratischem Aufbau. Die Konfrontationslinie verlaufe nicht mehr zwischen Ost und West, sondern zwischen demokratischen und autokratischen Regimes verschiedener Ausprägungen, sagte er dazu.

Diesen Staaten, die sich ihrerseits unterstützten, gelte es, die Stirn zu bieten. Begonnen hatte Pavel seinen Besuch am Dienstag. Er und Bundespräsidentin Amherd eröffneten gemeinsam ein schweizerisch-tschechisches Wirtschaftsforum an der ETH Zürich. Anschliessend besuchten sie das Labor Spiez und das Bundesamt für Rüstung (Armasuisse) in Thun.

Kommentare

User #8332 (nicht angemeldet)

Bin gespannt wie die CZ Wahlen 2025 ausgehen? Gehe davon aus, dass die Opposition gewinnen wird. Der ehemalige NATO General Pavel wird dann für die Unterstützung des Krieges in der Ukraine wenig bis keinen Zuspruch bekommen:

User #6512 (nicht angemeldet)

Hat unsere Regierung eigentlich schon mal Stellung zu den Benesch Dekreten bezogen, welche sowohl mehr als nur einen "Kulturellen Genozid" darstellen wie wir das Wort schon oft im Bezug zu den Uighuren gesehen haben, sondern auch bis zu diesem Tag noch immer geltendes Tscheisches Recht sind?

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