Mit Äusserungen zum Klimawandel sorgt Gian Franco Kasper (75) für Stirnrunzeln. Jetzt kommt die erste Rücktrittsforderung an den Chef des Welt-Skiverbands.
Gian Franco Kasper beim FIS Forum Alpinum in Sölden (Ö).
«Es gab schon immer kalte und wärmere Winter» – an den Klimawandel glaubt Ski-Boss Gian Franco Kasper nicht wirklich. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • FIS-Chef Gian Franco Kasper spricht in einem Interview über den «sogenannten» Klimawandel.
  • Grünen-Nationalrat und Umweltwissenschafter Bastien Girod findet das «schockierend».
  • Er fordert den sofortigen Rücktritt des langjährigen Skiverbands-Präsidenten.
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Die nördliche Hemisphäre befindet sich im Ski-Fieber. Mit der Bronzemedaille von Corinne Suter im Super-G ist die Begeisterung schon am ersten Tag auch in der Schweiz angekommen. Dennoch gibt es rund um die WM im schwedischen Are auch Misstöne.

Gian Franco Kasper, Direktor des Internationalen Skiverbands FIS, sorgt mit einem Interview in den Tamedia-Zeitungen für Stirnrunzeln. Darin spricht er über den «sogenannten» Klimawandel, weil es für diesen «keine Beweise» gebe.

Bevorzugt FIS-Chef Diktaturen?

Diese und andere erstaunliche Aussagen des 75-jährigen Schweizers machen Schlagzeilen über die Schweizer Grenze hinaus. So erklärt Kasper etwa: «Vom Geschäftlichen her sage ich: Ich will nur noch in Diktaturen gehen, ich will mich nicht mit Umweltschützern herumstreiten.»

BVastien Girod Grüne Klimastreik
Der grüne Nationalrat Bastien Girod (ZH) spricht im Nationalratssaal. - Keystone

Die provokanten Ansichten des Bündners, der dem Verband seit 1998 vorsteht, rufen nun auch Politiker auf den Plan. Grünen-Nationalrat Bastien Girod nennt Kaspers Äusserungen «schockierend».

Grünen-Nationalrat: «Skiverband sollte nicht blind in Zukunft»

Der Zürcher sagt: «Im Jahr 2019 in einer derart wichtigen Funktion den Klimawandel zu leugnen, ist grobfahrlässig. Die Äusserungen schaden dem Image der Schweiz und dem Skisport auf der ganzen Welt.»

Ist Gian Franco Kasper nach seinen Aussagen zum Klimawandel noch tragbar?

Der Umweltwissenschafter fordert deshalb Konsequenzen: «Herr Kasper ist eine absolute Fehlbesetzung und sollte umgehend zurücktreten.» Schliesslich bringe der Klimawandel grosse Risiken. «Gerade der Skiverband sollte nicht blind in die Zukunft steuern.»

Weiter sagt Girod, dass die Vergabe von Ski-Weltmeisterschaften auch Investitionen fördern würden. «Dass er dabei offensichtlich diktatorische Staaten bevorzugen will, ist ungeheuerlich.»

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