10-Millionen-Initiative: Parlamentskommission verschiebt Beratung

Keystone-SDA
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Bern,

Ob und wie die Räte die SVP-Initiative «Keine 10-Millionen-Schweiz» aufnehmen, bleibt offen, da die Nationalratskommission zuerst weitere Anhörungen plant.

SVP Zuwanderungsinitiative
Die Bevölkerungszahl in der Schweiz 2050 soll zehn Millionen Menschen nicht überschreiten dürfen. (Archivbild) - keystone

Wie die eidgenössischen Räte die von der SVP eingereichte Volksinitiative «Keine 10-Millionen-Schweiz» aufnehmen, bleibt offen. Die zuständige Nationalratskommission hat entschieden, weitere Anhörungen durchzuführen, bevor sie die materielle Beratung der Initiative aufnimmt. Das beschloss die Staatspolitische Kommission des Nationalrats (SPK-N) mit 13 zu 12 Stimmen, wie die Parlamentsdienste am Freitag mitteilten.

Die SVP will die Verfassung mit einem Artikel zur «nachhaltigen Bevölkerungsentwicklung» ergänzen. Demnach soll die Bevölkerungszahl in der Schweiz 2050 zehn Millionen Menschen nicht überschreiten dürfen. Gelingt das nicht, müsste als letzte Massnahme das EU-Freizügigkeitsabkommen gekündigt werden.

Bundesrat lehnt Initiative ab

Der Bundesrat beschloss im März, die Initiative ohne Gegenvorschlag abzulehnen. Er will aber auf Massnahmen setzen, um Folgen der Zuwanderung abzufedern und er baut auf die mit der EU neu ausgehandelte Schutzklausel. Ansetzen will die Landesregierung etwa im Arbeitsmarkt. Auch will er eine verstärkte Überprüfung von vorläufigen Aufnahmen von Asylsuchenden und Asyl-Vorverfahren.

SP, FDP, Grüne und Grünliberale schrieben in einer gemeinsamen Mitteilung, eine SPK-N-Mehrheit verhindere, dass die Stimmberechtigten bereits Anfang nächsten Jahres über die SVP-Initiative abstimmen könnten. Anstelle von Diskussionen über einen «inhaltlich schwammigen direkten Gegenvorschlag» brauche es jetzt eine klare Entscheidung.

Mitte-Partei befürwortet Gegenentwurf

Die Mitte-Partei hatte am Mittwoch bekanntgegeben, sie befürworte die Erarbeitung eines direkten Gegenentwurfs zur SVP-Initiative. Dies, um eine glaubwürdige und zukunftsfähige Antwort auf die Zuwanderungsfrage geben zu können. In ihrer Mitteilung verweisen die vier genannten Parteien auf diese Stellungnahme.

Die SVP teilte mit, die SPK-N lenke «mit einem zahnlosen Gegenvorschlag» vom Zuwanderungsproblem ab.

Kommentare

User #5856 (nicht angemeldet)

Und wie wollt ihr das verhindern, resp., was wollt ihr dagegen unternehmen, wenn es dann soweit ist? Ist in etwa so, wie wenn man beschliessen würde, dass es in Zukunft nicht weniger, oder mehr, regnen wird/darf. Es werden immer mehr Menschen auf diesem Planeten, und das wird auch nicht vor der Schweiz Halt machen.

User #1957 (nicht angemeldet)

Angststörungen sind schwerwiegende psychische Erkrankungen, die einen hohen Leidensdruck bei Betroffenen erzeugen. Menschen mit einer Angststörung empfinden Ängste durch Ungewissheiten auf einer tiefergehenden, existentiellen Ebene, die sich rationalen Überlegungen und kontrolliertem Handeln entzieht. Wird dieses Angsterleben zur einer täglichen Erfahrung, erzeugt es viel Leid und erhebliche Einschränkungen. Krankhafte Angst liegt dann vor, wenn Menschen bei Ängsten nicht in der Lage sind, ihre Gedanken und Gefühle kontrollieren zu können. Ausgangspunkt von Ängsten ist oft der Eindruck, etwas nicht kontrollieren zu können. Behandlungsbedürftige Ängste können sich dann einerseits sehr heftig in Form einer Panikattacke zeigen, die scheinbar aus dem Nichts auftritt und mit Atemnot und Beklemmung sowie Schwindel bis hin zur Todesangst einhergeht. Andererseits können krankhafte Ängste aber auch «im Stillen» verlaufen. Sie zeigen sich dann etwa in Form von zermürbenden Grübelgedanken, die nicht kontrolliert und abgestellt werden können sowie ausgeprägten, katastrophisierenden Sorgen bei alltäglichen Situationen. Auch eine permanente körperliche Anspannung bei gleichzeitiger Unfähigkeit, Entspannen zu können, treten neben anderen körperlichen Stresssymptomen auf. Diese psychischen Erkrankungen sind heutzutage sehr gut behandelbar. Der erste Schritt ist, den Gedanken zuzulassen, dass Angst generell kein Feind ist. Betroffene können lernen, dass ihr Angsterleben in ihren Händen liegt.

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