Das AKW Beznau I darf wieder ans Netz: Das hat das ENSI heute entschieden. Die Aargauer Nationalrätin Irène Kälin von den Grünen verurteilt diesen Schritt. Es sei «absolut unverständlich und unvernünftig», dass eines der ältesten AKWs der Welt trotz 925 Schäden weiterbetrieben werden könne.
Nationalrätin Irène Kälin von den Grünen: «Das ist absolut unverständlich und unvernünftig!» - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das AKW Beznau I darf nach über 1000 Tagen wieder ans Netz.
  • Die Aargauer Nationalrätin Irène Kälin von den Grünen findet den Entscheid unverständlich.
  • Demonstrationen dagegen sind bereits angekündigt.

Die Nuklearaufsichtsbehörde ENSI glaubt dem AKW-Betreiber Axpo: Die 925 Materialfehler im Reaktorbehälter seien kein Sicherheitsproblem (Nau berichtete). Für Irène Kälin ein unverständlicher Entscheid: «Man stelle sich vor, es würden auf den Strassen Autos aus der Zeit von Beznau I herumfahren – das wäre sehr skurrill.» Beznau I hat Jahrgang 1969.

Bei Kälin hinterlässt der Entscheid ein mulmiges Gefühl. Seit über 1000 Tagen ist Beznau I vom Netz – so lange waren die Sicherheitsnachweise ungenügend. «Wahrscheinlich hat man einfach gemerkt, dass man die Mängel gar nicht beheben kann, oder hat kleine Pflästerli auf die Tausend Löcher geklebt», vermutet Kälin.

Demos angekündigt

Am 31. März 2018 will die Betreiberin Axpo den Schalter nun wieder zurückkippen. Die AKW-Gegner werden bereits heute Abend gegen den Entscheid demonstrieren. Und auch am 31. März. Die Axpo hat bereits vorgesorgt und die Zufahrtsstrasse mit massiven Betonblöcken abgeriegelt. Das sei reine Abschottungspolitik: «Offenbar will man nicht ehrlich sein und mit der Bevölkerung diskutieren.»

Das vollständige Interview mit der Aargauer Nationalrätin Irène Kälin. - Nau
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