Die britische Band Coldplay hat mit Hilfe eines bekannten Protestsongs ihre Solidarität mit den systemkritischen Demonstrationen im Iran zum Ausdruck gebracht.
chris martin
Coldplay-Frontmann Chris Martin. - Bang

Es gebe viele Orte in der Welt, wo die Menschen nicht frei seien, «vor allem im Moment im Iran», sagte Sänger Chris Martin bei einem Konzert in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires, wie Mitschnitte zeigten. «Wir würden gerne etwas tun, um zu zeigen, dass wir all die Frauen, und alle, die im Iran und überall für Freiheit kämpfen, unterstützen.» Anschliessend spielte die Band am Freitagabend (Ortszeit) das Lied «Baraye» (Für).

Zunächst war nur die Aufzeichnung des iranischen Sängers Shervin Hajipour zu hören, dann stimmte auf der Bühne in Buenos Aires auch die Schauspielerin Golshifteh Farahani mit ein. «Das Lied ist auf Persisch, weswegen ich es nicht wirklich singen kann», sagte Martin kurz vorher, wie in einem Youtube-Video zu sehen war. «Aber wir werden es zusammen singen.»

«Baraye» gilt als die inoffizielle Hymne der seit Ende September anhaltenden Proteste im Iran. In dem Lied fasst Hajipour die Forderungen der hauptsächlich jungen Demonstranten musikalisch zusammen. «Für die Sehnsucht nach einem normalen Leben, für Tanzen auf den Strassen, für Küssen ohne Angst, für die verrosteten Köpfe», lauten Teile des Songs. Der 25-jährige Sänger wurde damit quasi über Nacht im ganzen Land bekannt. Er wurde später von der iranischen Justiz festgenommen, zunächst aber wieder auf Kaution freigelassen.

Die Band Coldplay schliesst in Buenos Aires ihre Welttournee zum Album «Music of the Spheres» ab.

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