So erklärte Amanda Knox ihrer Tochter ihren Gefängnisaufenthalt
Der Fall um die in Italien verhaftete Amanda Knox ging damals um die Welt. Auch ihre Tochter Eureka hat sich schon früh für Mamas Geschichte interessiert.

Schon im Alter von drei Jahren begann Amanda Knox' Tochter Eureka, Fragen zu ihrer Vergangenheit in Italien zu stellen. Knox habe eigentlich erst ab dem sechsten Lebensjahr mit solchen Gesprächen gerechnet, so «toofab.com».
Die Offenheit im Elternhaus spiele dabei eine grosse Rolle: Knox gehe jährlich zur Innocence Network Conference und setze sich öffentlich für Justizreformen ein, was sie nicht vor Eureka verheimliche.
Durch die Produktion der eigenen Disney+-Serie und Begegnungen mit anderen Betroffenen seien Berührungspunkte für Eureka entstanden, selbst Fragen zu formulieren. Die heute Vierjährige habe am Set Schauspielerinnen, die ihre Mutter und sie als Baby darstellten beobachtet.
Kindgerechte Erklärung einer traumatischen Vergangenheit
Knox glaube an Transparenz und Ehrlichkeit gegenüber Kindern. Sie habe darüber nachgedacht, wie sie ihrer Tochter die Geschichte am altersgerechtesten erzählen könne.
«Es ist einfach so: Als Mama jung war, ist Mama nach Italien gereist, hat dort Freunde gefunden und hatte viel Spass. Aber dann hat jemand ihrer Freundin wehgetan.

Die Polizei dachte, Mama hätte ihrer Freundin wehgetan, und deshalb haben sie Mama ins Gefängnis gesteckt», berichtet Knox «today.com».
Happy Ending für den «Engel mit den Eisaugen»
Amanda Knox habe ihrer Tochter erklärt, wie sehr sie im Gefängnis gelitten habe. Und auch wie wichtig es gewesen sei, ihre Unschuld zu beweisen, habe sie angesprochen.
Ihre Geschichte habe sie mit der glücklichen Rückkehr nach Hause, dem Kennenlernen des Vaters und der Geburt von Eureka abgeschlossen. Diese positive Wendung sei laut «today.com» für das Mädchen ein Lieblingsmoment ihres persönlichen Märchens.
Knox beschreibt diese kindliche Herangehensweise als eine Art Heilung, die Leichtigkeit in das Ganze bringe und das Trauma abschwäche. Durch das Erzählen und Erleben mit ihrer Tochter könne sie ihre Vergangenheit neu kontextualisieren und emotional besser verarbeiten.
Amanda Knox will Kontrolle über ihre eigene Geschichte
Der Fall Amanda Knox wurde laut dem «Spiegel» jahrelang von Medien und Öffentlichkeit begleitet. Knox und ihr Partner sind heute sukzessive darum bemüht, die Kontrolle über die eigene Geschichte zurückzugewinnen und falschen Berichten entgegenzuwirken.

Bei ihrem aktuellen Serienprojekt, «The Twisted Tale of Amanda Knox», ist sie als Executive Producer eng eingebunden. So will sie den Ton und die Perspektive der Erzählung mitgestalten.
Dabei spielen auch andere, wie Monica Lewinsky und Knox’ Ehemann, eine bedeutende Rolle in der Produktion. Es gehe nicht darum, ein düsteres Drama zu zeigen, sondern die Leichtigkeit und die menschliche Seite ihres Erlebens hervorzuheben.