Siri Hustvedt sieht Machtgefälle bei Geschlechtern
Noch immer werden Männer und Frauen weltweit nicht gleich behandelt. Das zeige sich vor allem auch beim Thema Macht, findet die amerikanische Schriftstellerin Siri Hustvedt.

Das Wichtigste in Kürze
- Die amerikanische Schriftstellerin Siri Hustvedt (65, «Der Sommer ohne Männer») hat ein Machtgefälle zwischen den Geschlechtern kritisiert.
«Das ist für viele Frauen ein grosses Thema, denn sie werden bestraft, wenn sie Macht ausüben», sagte sie dem Magazin «Zeit Wissen».
Frauen würden der Selbstherrlichkeit bezichtigt, des Narzissmus und der Aggression, in einer Art und Weise, wie es bei Männern nicht der Fall sei. Sie würden wiederum bestraft werden, «wenn sie nicht den männlichen Idealen von Härte und Macht gerecht werden».
Männer haben Hustvedt zufolge dennoch weit mehr Freiheiten als Frauen. Als Beispiel nannte sie US-Präsident Donald Trump: «Stellen Sie sich vor, eine Frau würde sich so verhalten, wie es der gegenwärtige Präsident der Vereinigten Staaten tut.» In einer solchen Situation zeige ein Rollentausch, dass das, was für einen Mann funktioniert, niemals für eine Frau funktionieren könne.