Auf «Musketiere» besingt Mark Forster seine aktuelle Lebensphase, ohne Konkretes über sein Privatleben zu verraten. Dabei dürfte ein Gastauftritt auf dem Album für besondere Diskussionen sorgen.
Er fühlt sich jetzt glücklich: Mark Forster. Foto: Peter Endig/dpa-Zentralbild/dpa
Er fühlt sich jetzt glücklich: Mark Forster. Foto: Peter Endig/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mark Forster ist seit fast zehn Jahren im Geschäft, tritt in zahlreichen TV-Shows auf und bringt jetzt bereits sein fünftes Album heraus.

Der sonst um keinen Spruch verlegene Musiker gibt sich einzig bei Fragen zu seinem Privatleben wortkarg. Das macht es nicht ganz einfach, mit Forster über sein sehr persönliches Album «Musketiere» zu sprechen. Ein Versuch.

Schon der Albumtitel ist in vielerlei Hinsicht interpretierbar. Die drei Musketiere - einer für alle, alle für einen. Die engsten Freunde? Oder eine junge Familie? Der titelgebende Song lässt eigentlich keinen Zweifel zu.

«So schwerelos wie du bist. Ich hoffe, das bleibt auch so für dich. Noch ist die Erde zu gross für dich. Doch nicht für den, der du einmal wirst», singt Forster am Klavier mit melancholischer Stimme. Und weiter: «Du und wir. Musketiere. Liebe und Rücksicht. Bitte werde glücklich.»

Öffentlich sagt der Songwriter nicht, was ihn zu der Ballade bewegt hat. Denn Forster schützt sein Privatleben wie ein Musketier. Er wolle in seinen Texten maximal offen sein, diese aber nicht öffentlich diskutieren. Ein Balanceakt.

«Je spezieller es wird und je länger ich Musik mache, desto schwieriger wird es, nicht darüber zu sprechen. Meine Reaktion darauf ist, noch offener in der Musik zu sein. Das ist in einem Interview natürlich etwas unbefriedigend. Aber ich glaube, ich muss das so machen», erklärt der Sänger mit der Baseballkappe im Interview der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Dass Musikerinnen und Musiker nicht öffentlich über ihr Privatleben sprechen wollen, ist ihr gutes Recht. Schliesslich geht es um ihren Job und ihre Kunst. Aber was, wenn Privates ein unerlässlicher Teil davon ist? «Es ist für mich unmöglich, nicht über mein Leben zu singen, weil mich etwas anderes musikalisch nicht interessiert. Es muss für mich mit einem Gefühl verbunden sein.»

Schon früher sang Forster über die Beziehung zu seiner Schwester («Natalie») oder zu seinem Vater («Genau wie du»). Auf seinem neuen Album geht der Musiker aus der Pfalz verstärkt auf seine aktuelle Lebenssituation ein. «Mir ist bewusst, dass in meinem Fall Zeilen aus meinen Songs für Schlagzeilen benutzt werden. Das kann ich aber nicht ändern.»

In der gefühlvollen Klavierballade «Daheim» singt Forster darüber, endlich angekommen und nicht mehr auf der Suche zu sein. Im Gespräch mit der dpa sagt der 38-Jährige, er sei in den vergangenen Jahren zwar erfolgreich, aber nie uneingeschränkt glücklich gewesen. «Das bin ich jetzt. Und das fühlt sich gut an.»

Das ist auch auf der vom Produzententeam Kitschkrieg minimalistisch und leicht jazzig inszenierten Liebesballade «Leichtsinn» zu hören. Darin heisst es: «Ist nicht schlimm, hier zu bleiben. Lass mich fallen in den Leichtsinn. Hab noch vielleicht feuchte Hände. Doch ich bleib bis zum Ende.»

Im zweistimmigen Refrain («Weiche Knie, leichter Schwindel. Ich musste dich einfach finden.») ist eine Frauenstimme zu hören, die stark nach Sängerin Lena Meyer-Landrut klingt. «Es ist jedem Hörer überlassen, dort etwas hineinzudeuten oder rauszufinden, wer das singt», sagt Forster erneut wortkarg.

Auch auf seinem Album «Tape» (2016) hätten prominente Sänger mitgesungen, ohne dass er diese genannt habe. «Ich verstehe schon, dass das bei 'Leichtsinn' eine andere Brisanz hat. Aber ich glaube, dass das Lied für sich stehen darf. Wenn man zuhört, versteht man das vielleicht. Darüber muss ich dann nicht gross labern.»

Neben all den persönlich-romantischen Liedern enthält «Musketiere» aber natürlich auch wieder den Gute-Laune-Pop, für den Forster seit Jahren steht. Die Vorab-Singles «Bist du okay» oder «Drei Uhr nachts» laufen seit Monaten im Radio, auch «Mellow Mellow» hat Potenzial.

Darüber hinaus ist zu spüren, wie sehr der Songschreiber Chöre und Orchester mag. «Wenn eine Masse von Leuten versucht, ein gemeinsames Gefühl zu erwischen, ist das für mich magisch.» Zumindest über diese Liebe spricht Forster dann auch öffentlich.

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