In Chinas Sonderverwaltungsregion Hongkong hat die Nachwahl um die Vergabe von sechs Mandaten im Legislativrat ohne die prominente prodemokratische Aktivistin Agnes Chow begonnen.

Chinas Regierung sieht in den Rufen nach Selbstbestimmung eine indirekte Forderung nach einer Unabhängigkeit Hongkongs. Seit den Protesten der «Regenschirm-Bewegung» 2014 für mehr Demokratie fährt die kommunistische Führung in Peking einen härteren Kurs und mischt sich stärker in Hongkongs Angelegenheit ein.

Das Wichtigste in Kürze

  • In Chinas Sonderverwaltungsregion Hongkong haben Nachwahlen für den Legislativrat begonnen.
  • Die prodemokratische Aktivistin Agnes Chow ist von den Wahlen ausgeschlossen.
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Agnes Chow bei einer Demonstration für mehr Demokratie.
Agnes Chow bei einer Demonstration für mehr Demokratie. - Keystone

Agnes Chow war bereits vor der Wahl vom Sonntag von der Liste der Kandidaten ausgeschlossen worden. Peking-treue Demonstranten hätten an Wahllokalen prodemokratische Aktivisten unter anderem als «Verräter» und «unterwürfige Anhänger» beschimpft, berichtete das Nachrichtenportal «Hong Kong Free Press». Der Legislativrat ist das Parlament von Hongkong, er wird aber nur begrenzt frei gewählt.

Chow war im Januar als Kandidatin disqualifiziert worden, weil sie angeblich eine Unabhängigkeit Hongkongs von China unterstütze. Mit den Aktivisten Joshua Wong und Nathan Law führt sie die Demosisto-Partei in der einstigen britischen Kronkolonie.

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