Tod

Musikwelt bestürzt über Tod von Christoph von Dohnányi

Keystone-SDA
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Deutschland,

Der renommierte deutsche Dirigent, Christoph von Dohnányi, ist im Alter von 95 Jahren verstorben.

Christoph von Dohnányi
Christoph von Dohnányi ist tot. (Archivbild) - dpa

Die Musikwelt trauert um Christoph von Dohnányi: Der weltweit gefeierte deutsche Dirigent war am Samstag im Kreis der Familie in München gestorben, wie seine Ehefrau der Deutschen Presse-Agentur sagte. Der gebürtige Berliner hatte an allen grossen Opernhäusern der Welt dirigiert, stand am Pult der grossen Orchester in Europa und den USA.

Der Intendant des Norddeutschen Rundfunks (NDR), Hendrik Lünenborg, würdigte Dohnányi als «eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des internationalen Musiklebens». «Sein Tod ist ein grosser Verlust. Das NDR Elbphilharmonie Orchester verdankt seinem ehemaligen Chefdirigenten viel», sagte Lünenborg.

Ehrungen und Würdigung

Dohnányi habe dazu beigetragen, das Renommee des Orchesters weltweit zu vergrössern – auch durch die umjubelten New Yorker Konzerte 2007 in der Carnegie Hall und vor den Vereinten Nationen zum 50. Jahrestag der Römischen Verträge, so Lünenborg.

«Er war ein Visionär und Wegbereiter der Elbphilharmonie, dessen Einfluss wir weiterhin mit grosser Dankbarkeit und Respekt anerkennen. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie», sagte Lünenborg. Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda lobte Dohnányi als Architekten der Musikstadt Hamburg, die ohne seinen unermüdlichen Einsatz für die Kultur heute sicher ganz anders aussehen würde.

«Christoph von Dohnányi hat den Wert der Künste kraftvoll rhetorisch beschworen und auf der ganzen Welt sinnlich erlebbar gemacht. In Oper und Konzert setzte er weltweit Massstäbe», betonte Brosda. Auch das Cleveland Orchestra, eines der berühmten «Top Five» der USA, das Dohnányi von 1984 bis 2002 leitete, zeigte sich bestürzt über den Tod seines ehemaligen Chefdirigenten.

Leben und Karriere

Dohnányi wurde am 8. September 1929 in Berlin geboren. Sein Vater war der Widerstandskämpfer Hans von Dohnanyi, der im KZ Sachsenhausen hingerichtet wurde, seine Mutter eine Schwester des evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer.

Sein älterer Bruder ist der ehemalige deutsche Bundesminister für Bildung und Wissenschaft und frühere Hamburger Bürgermeister Klaus von Dohnanyi. Dohnányi war in dritter Ehe verheiratet und ist Vater von fünf Kindern, darunter der Schauspieler Justus von Dohnanyi. Mit 27 Jahren wurde er in Lübeck jüngster deutscher Generalmusikdirektor.

Nach Stationen in Kassel, Köln und Frankfurt übernahm Dohnányi von 1977 bis 1984 die Leitung der Hamburgischen Staatsoper und setzte hier Akzente mit jungen, von Schauspiel und der Bühnenbildnerei kommenden Regisseuren wie Luc Bondy, Jürgen Flimm, Achim Freyer und Herbert Wernicke.

1996 übernahm Dohnányi die Position des «principal conductor» beim Londoner Philharmonia Orchestra, 1998 wurde er Gastdirigent beim Orchestre de Paris. 2004 kehrte er nach Hamburg zurück, wo er bis 2011 die Leitung des NDR Sinfonieorchesters übernahm (heute NDR Elbphilharmonie Orchester).

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