Musik NS-verfolgter Künstler erklingt in Prag

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Tschechische Republik,

In der Veranstaltungsreihe sind zahlreiche Konzerte, Opernproduktionen und Kammermusik-Aufführungen geplant. Darunter sind Werke von verfolgten Komponisten.

Mit einem Eröffnungskonzert in der Prager Staatsoper startet an diesem Sonntag das deutsch-tschechische Kulturprojekt «Musica non grata». Foto: Vít Šimánek/CTK/dpa
Mit einem Eröffnungskonzert in der Prager Staatsoper startet an diesem Sonntag das deutsch-tschechische Kulturprojekt «Musica non grata». Foto: Vít Šimánek/CTK/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit einem Eröffnungskonzert in der Prager Staatsoper startet an diesem Sonntag das deutsch-tschechische Kulturprojekt «Musica non grata».

Die vierjährige Veranstaltungsreihe soll Musik von Künstlerinnen und Künstlern auf die Bühne bringen, die im Nationalsozialismus verfolgt worden waren.

Gefördert wird die Reihe unter anderem vom Auswärtigen Amt. Als Ehrengast wird Hamburgs Erster Bürgermeister, der SPD-Politiker Peter Tschentscher, erwartet.

Zum Auftakt steht Musik von Vitezslava Kapralova (1915-1940), Alexander Zemlinsky (1871-1942) und Bohuslav Martinu (1890-1959) auf dem Programm. Alle drei eint, dass sie einige Zeit in Prag wirkten und vor den Nationalsozialisten ins Exil flüchteten. Besonders Kapralovas Avantgarde-Werk war lange Zeit in Vergessenheit geraten. Ihr Pianokonzert Opus 7 in d-Moll wird von der tschechischen Pianistin Alice Rajnohova aufgeführt.

Initiiert wurde das Projekt von dem Norweger Per Boye Hansen, der seit einem Jahr künstlerischer Leiter der Oper des tschechischen Nationaltheaters und der Staatsoper ist. Geplant sind zahlreiche Konzerte, Opernproduktionen und Kammermusik-Aufführungen. Darunter sind Werke von verfolgten Komponisten wie Pavel Haas und Hans Krasa, die beide ins Ghetto Theresienstadt deportiert und später in Auschwitz ermordet wurden.

«Die Erinnerung an sie und ihre musikalische Schaffenskraft ist ein wichtiger Teil der Aufarbeitung des erlittenen Unrechts», teilte Bundesaussenminister Heiko Maas vorab mit. Mit dem Projekt zeigten Deutschland und Tschechien, «wie schätzens- und schützenswert unser gemeinsames kulturelles Erbe in Europa ist». Die Aufführungen werden per Streaming zugänglich gemacht und sollen zum Teil auf CD oder DVD veröffentlicht werden.

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