Ein T-Shirt für ein paar Euro - das sei kein fairer Preis, meint der Modedesigner Michael Michalsky, der sich über die Doppelmoral beim Kleiderkauf aufregt.
Michael Michalsky rät, beim Kleiderkauf mehr auf das Etikett zu schauen. Foto: Jens Kalaene
Michael Michalsky rät, beim Kleiderkauf mehr auf das Etikett zu schauen. Foto: Jens Kalaene - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Anspruch und Wirklichkeit klaffen bei deutschen Modekäufern aus Sicht des Designers Michael Michalsky oft weit auseinander.

Viele kauften Billigkleidung, ohne sich Gedanken über ihre Herkunft zu machen. «Ein einstelliger Euro-Preis ist ganz sicher kein fairer Preis für ein T-Shirt - es sei denn, es ist vom Flohmarkt», sagte Michalsky der Deutschen Presse-Agentur am Rande der Berliner Modewoche.

Das sei vergleichbar mit dem Essenseinkauf. «Die Menschen regen sich über Massentierhaltung auf. Weil sie aber das Gefühl haben, sie müssten sieben Tage die Woche Fleisch essen, gehen sie in den Supermarkt und nehmen die Wurst für 1,99. So ist es auch bei Bekleidung. Irrsinn.»

Immer wieder gibt es Berichte über schlechte Arbeitsbedingungen und geringe Löhne in asiatischen Textilfabriken, insbesondere in Bangladesch, wo wegen der niedrigen Kosten viele europäische Konzerne Kleidung produzieren lassen.

Michalsky riet Kunden, genauer hinzusehen. «Jeder hat die Möglichkeit, ins Etikett zu schauen, um zu sehen, wo das Produkt hergestellt wurde.» In Europa etwa seien die Produktionsstandards höher als anderswo. Auch das Material spiele eine Rolle.

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