Margaret Atwood empört über Bücherverbot in Alberta

Samantha Reimer
Samantha Reimer

Kanada,

Kanadas Schriftstellerin Margaret Atwood reagiert wütend auf Albertas Verbot von «The Handmaid’s Tale» in Schulen.

margaret atwood
Die Autoin Margaret Atwood setzt sich immer noch für Freiheitsrechte vor allem in der Literatur ein. - AFP

Die kanadische Provinz Alberta hat eine Liste mit über 200 verbotenen Büchern für Schulen veröffentlicht. Darunter steht auch Margaret Atwoods berühmter Roman «The Handmaid’s Tale».

So geht es aus dem Bericht der «NZZ» hervor.

Wegen sexueller Inhalte verboten

Der Einsatz gilt Büchern mit «expliziten sexuellen Inhalten», die aus den Schulbibliotheken entfernt werden sollen.

Atwood reagierte mit einer sarkastischen Kurzgeschichte auf Twitter. Darin beschreibt sie John und Mary, die ohne jegliche Fehler leben, heiraten und fünf Kinder bekommen.

Natürlich aber «ohne jemals Sex zu haben». Das Werk kritisiert die Zensur und die Annahme, Jugendliche müssten vor allen Inhalten geschützt werden.

Kritik an Premierministerin von Alberta

Die Autorin griff dabei auch die Premierministerin von Alberta, Danielle Smith, an. Mit einem ironischen Verweis auf das blaue Kleid aus Atwoods Dystopie macht sie deren Verbotsstrategie lächerlich.

Smith betonte zwar, der Roman solle nicht verboten werden. Jedoch entsprechen die expliziten Beschreibungen der erzwungenen sexuellen Handlungen genau den Kriterien für das Verbot.

Findest du das Buchverbot angemessen?

Die Verbotsliste umfasst zudem andere Klassiker wie George Orwells «1984» und Aldous Huxleys «Brave New World». Das Bildungsministerium wollte damit offenbar vor allem Bücher mit Themen wie Homo- oder Transsexualität aus dem Unterricht fernhalten.

Margaret Atwood hatte keinen Zugang zu Literatur

Durch den öffentlichen Protest, auch ausgelöst durch Atwoods Satire, hat die Regierung die Anordnung zum Bücherverbot zunächst ausgesetzt. Die Debatte in Alberta zeigt die Spannungen zwischen Zensur, Meinungsfreiheit und dem Umgang mit Literatur in Schulen.

So berichtet es die «New York Times» und der «Spiegel».

Die Schriftstellerin selbst hatte an der Harvard-Bibliothek wegen ihres Geschlechts keinen Zugang zu moderner Literatur. Das mache sie zum Teil ihres langen Kampfes für Freiheit in Bildung und Literatur.

Kommentare

Niki Wyss

@User #5064 Stellen Sie sich vor, Sie sind Kanadier und würden diesen verallgemeinernden Kommentar lesen. Mich würde er verletzen.

_b

hahah! schweizer leser sind empoert, weil in einer kanadischen provinz ein buch nicht als schulstoff fuer u18 verwendet wird. wenn man den bericht genauer liest (und nicht nur die Schlagzeile) ist der kritisierte Inhalt Vergewaltigung und detaillierte Sexszenen. An stelle eines kuenstlichen Wahzeters sollten die Motzer eher mal ueberlegen, wie ein Porno fuer 15 Jaehrige hier bei den Eltern an der Schule ankaeme.

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