Der skandalträchtige Sänger R. Kelly muss in Deutschland auf ein Konzert verzichten. Mit Nachdruck einer Petition sagt die Stadt das Event ab.
R. Kelly
Seit 30 Jahren stehen gegen R. Kelly Missbrauchsvorwürfe im Raum. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Sänger R. Kelly soll über Jahre unzählige Minderjährige sexuell missbraucht haben.
  • Aus diesem Grund gab es Proteste zu seinem Auftritt in Deutschland – mit Erfolg.

Zehntausende Menschen haben mit ihrer Unterschrift ein geplantes Konzert des Musikers R. Kelly (52) in Sindelfingen bei Stuttgart (D) verhindert.

Die Missbrauchsvorwürfe gegen den Sänger hätten Stadt und Betreiber schon vor der Online-Petition beschäftigt, sagte der stellvertretende Geschäftsführer des Glaspalastvereins Sindelfingen, Uwe Dieterich, heute Donnerstag. «Dann ist das Thema durch die Decke geschossen.» Und man habe sich am Wochenende für eine Absage entschieden.

Eine Petition gegen R. Kelly-Konzerte.
Die Petition gegen R. Kelly-Konzerte. - change.org

Mehr als 38'000 Menschen haben mittlerweile unterschrieben, um ein Konzert in Baden-Württemberg und in Hamburg zu verhindern. Ursprünglich war der Auftritt im Südwesten in Ludwigsburg geplant gewesen. Aus Kapazitätsgründen war dieser aber nach Sindelfingen verlegt worden, wie eine Sprecherin der Stadt erklärte. «Es wird nicht zurückgehen nach Ludwigsburg», betonte sie.

Der Veranstalter steht nach eigenen Angaben bereits in Verhandlung zu alternativen Orten. R. Kelly habe nach der Entscheidung aus Sindelfingen klar bekräftigt, ein Konzert in Süddeutschland zu geben.

Mehrere Medien hatten zuvor über die Absage berichtet. Gegen den R&B-Künstler («I Believe I Can Fly») waren Anfang Januar in einer amerikanischen TV-Dokumentation Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen erhoben worden. Die Vorwürfe reichen bis in die 90er Jahre zurück. Kelly hat diese mehrfach abgestritten.

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