Der tödlich verunglückte iranische Präsidenten Ebrahim Raisi ist in seiner Heimatstadt Maschhad im Nordosten des Landes beigesetzt worden.
Raisi
Raisi im Parlament in Teheran - AFP

Nach Angaben des Staatssenders Irib wurde Raisi am Donnerstag neben dem Mausoleum des achten schiitischen Imam Resa in seiner Heimatstadt beerdigt. Es gilt als wichtigstes Heiligtum der Schiiten im Iran. Drei Millionen Menschen nahmen an der Beisetzungszeremonie in Maschhad teil, gab die staatliche Nachrichtenagentur Irna vor. Unabhängige Schätzungen gab es nicht.

Raisi, Aussenminister Hussein Amirabdollahian und sieben weitere Insassen waren am Sonntag bei einem Hubschrauberabsturz im Nordwesten des Landes ums Leben gekommen. Aussenminister Amirabdollahian wurde am Donnerstag in der Hauptstadt Teheran beigesetzt.

Zuvor gab es eine weitere staatlich organisierte Trauerfeier für den Präsidenten in seiner Heimatprovinz Chorasan, wo Zehntausende teilnahmen. Die Provinzhauptstadt Birdschand sei als vorletzte Station der Trauerzeremonien gewählt worden, weil Raisi eine besondere Beziehung zu der Stadt gehabt habe, erklärte Vizepräsident Mohsen Mansuri. Zudem vertrat Raisi Birdschand im Expertenrat, einem im Iran einflussreichen Klerikergremium.

Trauerfeier in der Hauptstadt Teheran

Am Mittwoch gab es eine ähnliche Trauerfeier in der Hauptstadt Teheran, an der auch Irans oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei teilnahm. Nach dem religiösen Ritual in der Teheraner Universität gab es ferner eine Zeremonie mit nach Teheran angereisten ausländischen Vertretern. Neben dem Emir von Katar erwiesen unter anderem auch Ägyptens Aussenminister, der Hamas-Auslandschef und der Vorsitzende der russischen Duma dem toten Präsidenten die letzte Ehre.

Für Aufsehen sorgte die Abwesenheit der letzten drei iranischen Präsidenten. Mohammed Chatami (1997-2005), Mahmud Ahmadinedschad (2005-2013) und Hassen Ruhani (2013-2021) wurden angeblich nicht zur Trauerzeremonie eingeladen, weil sie Raisi und dessen erzkonservativen Kurs mehrmals harsch kritisiert hatten.

Schon am 28. Juni soll Raisis Nachfolger gewählt werden. Nach Einschätzung von Beobachtern werden voraussichtlich die moderaten Politiker des Landes erneut schon im Vorfeld der Wahl ausgeschlossen. Daher wird auch erwartet, dass wieder ein Kandidat des erzkonservativen Lagers das Rennen machen wird.

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