Für die Präsidentin des Goethe-Instituts, Carola Lentz, spielt Kulturpolitik eine entscheidende Rolle, um angesichts vieler globaler Herausforderungen den europäischen Zusammenhalt nach innen und aussen zu festigen.
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Carola Lentz, Präsidentin des Goethe-Instituts. (Archivbild) Foto: Fabian Sommer/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nur wenn das europäische Projekt auch jenseits der politischen Eliten gelebt und vorangebracht wird, kann es nach Ansicht von Lentz gelingen, die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen.

«Ich bin überzeugt, dass Kultur- und Spracharbeit, wie sie das Goethe-Institut und andere europäische Kulturmittler leisten, unverzichtbar sind, um die europäischen Zivilgesellschaften miteinander zu vernetzen», sagte Lentz in einer Rede am Donnerstagabend in Lettlands Hauptstadt Riga. «Europäische und nationale staatliche Aussenpolitik muss gesellschaftlich unterfüttert werden.»

Nur wenn das europäische Projekt auch jenseits der politischen Eliten gelebt und vorangebracht wird, kann es nach Ansicht von Lentz gelingen, die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen. Dazu zählte sie Autoritarismus, Illiberalismus und die Zunahme rechtsradikaler und populistischer Gruppierungen. Auch Fragen des Klimaschutzes, die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie und die Zunahme weltpolitischer Konflikte wie in Belarus oder Afghanistan stellten die europäische Solidarität auf die Probe, sagte Lentz.

Lentz war zur Eröffnung der neuen Räumlichkeiten des Goethe-Instituts Riga nach Lettland gereist. Coronabedingt war es die erste Auslandsreise der 67 Jahre alten Ethnologin, seitdem sie im November 2020 ehrenamtlich die Spitze von Deutschlands kulturellem Aushängeschild in der Welt übernommen hat.

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