Flutkatastrophe: Rechtsextreme unter Verdacht bei Protesten

Samantha Reimer
Samantha Reimer

Spanien,

Wegen Flutkatastrophe: Demonstrationen gegen das spanische Königspaar in der Flutregion könnten von rechtsradikalen Gruppen organisiert worden sein.

flutkatastrophe
König Felipe VI. wird von wütenden Bürgern begleitet. Carlos Luján/EUROPA PRESS/dpa - dpa

Bei ihrem Besuch in der von Überschwemmungen betroffenen Region Valencia wurde das Königspaar am Sonntag mit Schlamm beworfen. Wie «Die Presse» berichtet, wurde ein Leibwächter Letizias dabei am Gesicht verletzt.

Spain Floods
Spaniens Königin Letizia neben Spaniens König Felipe VI. spricht mit einer Frau, die von den Überschwemmungen in Paiporta in der Nähe von Valencia, Spanien, betroffen ist, Sonntag, 3. November 2024. - keystone

Die Königin selbst war sichtlich erschüttert. Auch Ministerpräsident Pedro Sánchez, der die Royals begleitete, wurde angegriffen.

Demonstranten schlugen mit Stöcken auf sein Auto ein. Rufe wie «Mörder, Mörder» und «Haut ab!» waren zu hören.

Verdacht auf rechtsextreme Organisation

Innenminister Fernando Grande-Marlaska erklärte gegenüber dem Sender «RTVE», dass einiges auf eine Organisation durch rechtsradikale Gruppen hindeute. Ermittlungen seien eingeleitet worden.

Die Bürgermeisterin von Paiporta, Maribel Albalat, gab an, viele der gewalttätigen Demonstranten nicht zu kennen. Sie vermutete, dass diese extra angereist seien.

Ausnutzung der Situation

«La Vanguardia» schreibt in einem Leitartikel, dass die verständliche Empörung der Unwetteropfer von rechtsradikalen Gruppen ausgenutzt worden sei. In rechtsextremen Chats habe es Aufrufe gegeben, nach Paiporta zu fahren, um vor allem Sánchez «einen Empfang» zu bereiten.

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König Felipe VI. wurde von vielen wütenden Menschen empfangen. Carlos Luján/EUROPA PRESS/dpa - dpa

König Felipe warnte daher die Bevölkerung vor Falschinformationen. «Hört nicht auf alles, was veröffentlicht wird. Es gibt viel Informationsrausch», zitiert ihn «Die Presse».

Katastrophales Ausmass

Das Unwetter forderte laut offiziellen Angaben mindestens 217 Todesopfer, die meisten davon in der Region Valencia. Die Suche nach Vermissten dauert an.

Die spanische Regierung hat inzwischen 7500 Soldaten in die betroffene Region entsandt. Sie sollen bei den Aufräumarbeiten und der Verteilung von Hilfsgütern zu unterstützen.

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