Ghislaine Maxwell, die Vertraute von Jeffrey Epstein, ist in New York für ihre Rolle in den Sexualverbrechen zu 20 Jahren Haft verurteilt worden.
Ghislaine Maxwell (l.) und Jeffrey Epstein
Ghislaine Maxwell (l.) und Jeffrey Epstein - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ghislaine Maxwell wurde von einem New Yorker Gericht zu 20 Jahren Haft verurteilt.
  • Ihr wurden Menschenhandel und Missbrauch von Minderjährigen vorgeworfen.
  • Sie galt als engste Vertraute von Jeffrey Epstein.

Ein Gericht in New York hat die Epstein-Vertraute Ghislaine Maxwell wegen Sexualverbrechen zu einer langen Haftstrafe verurteilt. Die 60-Jährige müsse unter anderem wegen Menschenhandels mit Minderjährigen zu Missbrauchszwecken 20 Jahre ins Gefängnis, teilte Richterin Alison Nathan am Dienstag mit.

Maxwell prominenteste Angeklagte nach Epstein-Tod

Epstein war im August 2019 tot in seiner Gefängniszelle gefunden worden, als er sich in Untersuchungshaft befand. Die Behörden gehen von Suizid aus. Nach dem Tod des Milliardärs hatte die US-Justiz versprochen, seine Komplizen zur Verantwortung zu ziehen.

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In dieser Gerichtsskizze verfolgt die Angeklagte Ghislaine Maxwell eine Zeugenaussage. - dpa

Maxwell wurde schliesslich für schuldig befunden, über Jahre junge Mädchen für den sexuellen Missbrauch durch den bestens vernetzten Finanzinvestor rekrutiert zu haben, dem auch die Vermittlung von Mädchen an andere Männer vorgeworfen wurde.

Minderjährige befreundet

Die Tochter des verstorbenen britischen Medienmoguls Robert Maxwell soll dabei höchst perfide vorgegangen sein. Laut Anklage freundete sie sich mit jungen Mädchen an, von denen die jüngsten erst 14 Jahre alt waren, ging mit ihnen ins Kino oder einkaufen und lieferte sie dann an den Multimillionär aus.

Maxwell überredete die Teenagerinnen demnach, zu Epsteins Anwesen in New York, Florida und New Mexico zu reisen und den Multimillionär dort nackt zu massieren, bevor sie missbraucht wurden.

Prinz Andrew Jeffrey Epstein
Prinz Andrew, die damals minderjährige Virginia Giuffre und Ghislaine Maxwell (v. l. n. r.). - Gerichtsdokumente

Maxwell sei eine «raffinierte Sexualstraftäterin, die genau wusste, was sie tat», sagte Staatsanwältin Alison Moe im Dezember in ihrem Schlussplädoyer. Maxwell sei «der Schlüssel» im Missbrauchssystem Epstein gewesen. Laut Staatsanwaltschaft wurde Maxwell dafür fürstlich entlohnt: Zwischen 1999 und 2007 überwies ihr Epstein 30 Millionen Dollar (28,4 Millionen Euro).

Maxwell hat alle Vorwürfe zurückgewiesen. Ihre Verteidigung argumentierte, die Britin müsse als «Sündenbock» herhalten, weil Epstein nach seinem Tod nicht mehr der Prozess gemacht werden könne. Nach dem Schuldspruch forderte die Verteidigung einen neuen Prozess wegen erst im Nachhinein bekannt gewordener Missbrauchserfahrungen eines Geschworenen. Der Antrag wurde Anfang April zurückgewiesen.

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