Grosses Schweigen, erhabene Landschaften und lange Einstellung: «Drei Winter» geht für die Schweiz ins Rennen um die Oscars.
Simon Wisler als Marco und Michèle Brand als Anna in einer Szene des Films «Drei Winter».
Simon Wisler als Marco und Michèle Brand als Anna in einer Szene des Films «Drei Winter». - Grandfilm/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Manche Filme lassen einen mit einem so beklemmenden Gefühl zurück, dass man sich eine ganze Weile daran erinnern kann.

Michael Hanekes «Das weisse Band» gehört sicherlich dazu, ein neuer Film aus der Schweiz auch. Das Drama «Drei Winter», das für die Schweiz ins Rennen um den Auslandsoscar gehen soll, kommt nun ins Kino. Der Film spielt in einem kleinen Bergdorf.

Erzählt wird die Geschichte von Marco, einem schweigsamen Typen, der gerne Eistee trinkt und eine Beziehung mit der Kellnerin und Postbotin Anna beginnt. Andere im Dorf haben Zweifel, ob das halten wird. Die beiden heiraten. Dann wird bei Marco ein Gehirntumor diagnostiziert und sein Verhalten gerät ausser Kontrolle.

Regisseur Michael Koch erzählt die Geschichte mit sparsamen Mitteln. Zu Beginn etwa sieht man einen Felsen, schroff und etwas bewachsen. Dazu hört man einen singenden Chor. Immer wieder taucht der Chor auf, eingebettet in die Landschaft, blickt singend und starr nach vorne.

Die Einstellungen werden oft lange gehalten und das gibt einem kaum die Chance, sich dem zu entziehen, was man sieht. Die Beziehung der beiden, die anfangs vielleicht nicht unbedingt nachvollziehbar, aber zärtlich wirkt, gerät in Schieflage. Etwa als Marco gewalttätig wird.

Der Film heisst im Original «Drii Winter» und zeigt das Leben mit den Jahreszeiten. Bei der Berlinale lief er im Wettbewerb, von der Jury bekam er eine lobende Erwähnung. Es wird viel geschwiegen und eine Frage, die Anna anfangs im Rausch einer Motorradfahrt stellt, findet eine nüchterne Antwort: «Was, wenn das alles nur ein Traum ist?»

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