Deutsche Journalistin und Menschenrechtlerin Ruth Weiss ist tot
Die deutsche Journalistin und Menschenrechtlerin Ruth Weiss ist tot. Bis ins hohe Alter engagierte sie sich unermüdlich für Gerechtigkeit, Frieden und Freiheit.

Die Journalistin und Menschenrechtlerin Ruth Weiss ist tot. Dies teilte ihre süddeutsche Geburtsstadt Fürth mit. Oberbürgermeister Thomas Jung würdigte Weiss als eine der bedeutendsten Frauen und Persönlichkeiten der Fürther Geschichte.
Bis ins hohe Alter habe sie mit unermüdlicher Energie ihre Stimme für Gerechtigkeit, gegen Hass und Unterdrückung, für Frieden und Freiheit erhoben. «Wir gedenken Ruth Weiss in grosser Achtung und Anerkennung und sind für ihr Lebenswerk von Herzen dankbar. Sie und ihr Wirken bleiben über den Tod hinaus.»
Weiss wurde am 26. Juli 1924 geboren und erlebte mit ihrer jüdischen Familie Unterdrückung und Verfolgung durch das Naziregime. 1936 floh die Familie nach Südafrika, wo sich Weiss anschliessend gegen die Apartheid einsetzte. Als Journalistin arbeitete sie für verschiedene internationale Zeitungen und schrieb zahlreiche Bücher.
Weiss für Einsatz gegen Rassismus und Kolonialismus ausgezeichnet
Nach einer Rückkehr in ihre bayerische Geburtsstadt in den 1970er-Jahren lebte Weiss unter anderem in Köln und Dänemark. Sie erhielt für ihr Engagement gegen Rassismus und Diskriminierung sowie für ihre journalistische Berichterstattung über die Unabhängigkeitsbewegungen des südlichen Afrikas zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Bundesverdienstkreuz.
Im Jahr 2023 sprach Weiss anlässlich des Holocaust-Gedenktags noch im Parlament des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen und berichtete von ihren Erfahrungen in Südafrika: «Ich lernte, dass Rassismus, Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit keine Grenzen kennen, dass dies ein Unrecht ist, das überall zu bekämpfen ist.» Nun ist Ruth Weiss im Alter von 101 Jahren gestorben.