Vor 30 Jahren war der Fall der Berliner Mauer. Eine neue Technik soll diese Zeit wieder lebendig machen.
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Mithilfe neuster Technik soll die Zeit vor dem Fall der Berliner Mauer wieder aufgelebt werden. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vor 30 Jahren fiel die Berliner Mauer.
  • Die Zeit davor wird nun mit digitaler Technik zu neuem Leben erweckt.

Heute können sich viele kaum vorstellen, wie das Leben in einer geteilten Stadt gewesen sein mag. Moderne Technik macht die Zeit von damals wieder lebendig. Der Fall der Berliner Mauer kann neu miterlebt werden.

An vielen Stellen der Hauptstadt sind kaum noch Spuren zu erkennen. Teils markiert ein schnell zu übersehender Streifen aus Pflastersteinen den ehemaligen Verlauf auf den Strassen.

Zeitreise nach Berlin im Jahr 1889

Historisch bedeutende Orte wie der Checkpoint Charlie oder die Bernauer Strasse halten die Erinnerung wach. Sie sind Brennpunkte für Berlin-Touristen. Technologien wie virtuelle oder erweiterte Realität (VR und AR) eröffnen eine ganz neuartige Möglichkeit. Somit wird die Geschichte miterlebt und man begibt sich auf Zeitreise.

Die App «MauAR» vom Berliner Entwickler Peter Kolski gehört zum offiziellen Programm für den 30. Jahrestag Fall der Berliner Mauer. Die Smartphone-App nutzt sogenannte Augmented Reality – erweiterte Realität.

Den Nutzern werden die geschichtlichen Ereignisse noch näher gebracht. Befinden sich Nutzer in der Nähe des ehemaligen Mauerverlaufs, blendet die App ein, wie die Mauer damals ausgesehen hat. Damit wird einen unmittelbaren Eindruck vermittelt, wie bedrückend das Stadtbild gewirkt hat.

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Mit der App «MauAR» kann die ganze Berliner Mauer auf dem Handy gesehen werden. - dpa

Über 160 Kilometer Mauerverlauf lässt sich über die App erkunden. Die Geschichte erzählt die Anwendung anhand von zwei fiktiven Personen. Andreas aus Ost-Berlin und Johanna aus West-Berlin.

Sie beschreiben aus ihrer Perspektive wie sie den Bau der Mauer und ihren stetigen Ausbau erlebt haben. In das Strassenbild werden zum Beispiel Panzer der Sowjet-Union und der Westmächte eingeblendet. Diese standen sich in der Stadt urplötzlich feindlich gegenüber.

Fall der Berliner Mauer miterleben

Ihren Höhepunkt erfährt die Geschichte in der für iPhone und iPad verfügbaren App schliesslich im Herbst 1989. An fünf Orten, etwa dem Brandenburger Tor, dem Kurfürstendamm und dem Alexanderplatz kann der Fall der Berliner Mauer miterlebt werden. Dokumentarische Filme lassen dies fast realistisch aussehen.

Wer die App unterwegs nutzt, sollte allerdings auf einen ausreichend geladenen Akku achten. Der Rechenaufwand für die AR-Darstellung benötigt offenbar kräftig Strom.

«MauAR» lässt sich auch zu Hause nutzen. Die App zeigt zum Beispiel, wie die Mauer aufgebaut war. Ein Modell veranschaulicht, wie sie sich in den verschiedenen Bauphasen durch die Strassen Berlins zog. Auch wo die Wach- und Kontrolltürme standen wird gezeigt.

Zahlreiche Fotos und Texte der «Stiftung Berliner Mauer» geben weitere Einblicke in die Geschichte Berlins.

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Menschen auf der Berliner Mauer vor dem Brandenburger Tor in der Nacht vom 9. auf den 10.11.1989. Der Fall der Berliner Mauer geschah an diesem Abend. - dpa

Berlin-Besucher können sich seit kurzen auch am Checkpoint Charlie auf Zeitreise begeben – mit Hilfe von Virtual Reality (VR). Die TimeRide GmbH bietet dort eine virtuelle Reise durch das geteilte Berlin an. Nach einem kurzen Einführungsvideo in die Zeit, können sich Besucher aus drei verschiedenen Charakteren einen «Zeitzeugen» wählen. Dieser begleitet sie dann und berichtet von seinen eigenen Erfahrungen.

Es sei das Ziel, geschichtliches Wissen auf emotionale Art und Weise zu vermitteln, erklärte TimeRide-Gründer und Geschäftsführer Jonas Rothe. Mit Hilfe von Technologien wie Virtual Reality komme er seinem Kindheitstraum von Zeitreisen ein ganzes Stück näher.

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